AFP
Aline Bonnefoy
22.06.2016
Katarischer Investmentfonds übernimmt Balmain
AFP
Aline Bonnefoy
22.06.2016
Ein Investmentfonds, zu dem bereits das italienische Label Valentino gehört, übernimmt das französische Modehaus Balmain. Laut der mit der Suche nach einem Käufer beauftragten Beratungsfirma geht das bei Filmstars beliebte Label somit in katarische Hand über.

„Nach erfolgter Übernahme sind 100 Prozent der Anteile am Kapital von Balmain in der Hand von Mayhoola for Investments“, erklärt die auf Merger und Übernahmen spezialisierte Beratungsfirma Bucephale Finance. Über den Kaufpreis schwiegen sich die beteiligten Parteien aus.
Laut der französischen Wirtschaftszeitung Les Echos bot der Fonds 485 Millionen Euro für Balmain. Bislang war das Modehaus zu 70 Prozent im Besitz der Erben des im Dezember 2014 verstorbenen CEO Alain Hivelin. Die verbleibenden 30 Prozent der Anteile gehören dem derzeitigen Management.
Der Wert des Unternehmens wurde im Vorfeld auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt.
Der vom Emir von Katar unterstützte Fonds Mayhoola will es Balmain ermöglichen, „die Entwicklung der Marke zu beschleunigen und in diesem Rahmen nicht zuletzt neue Stores im Ausland zu eröffnen“, so Bucephale.
Das französische Modehaus wurde 1945 von Pierre Balmain gegründet. In den vergangenen Jahren erlebte es verschiedene Besitzerwechsel und hatte mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
2006 stieß der zuvor für Paco Rabanne tätige Designer Pierre Decarnin zum Luxuslabel und verpasste diesem eine neue Ausrichtung. Seine Designs sind nicht zuletzt bei Schauspielerinnen wie Marion Cotillard und Gwyneth Paltrow beliebt.
Seit 2011 geht es bei Balmain wieder deutlich aufwärts. Dazu beigetragen hat der junge Kreativdirektor Olivier Rousteing, der die Markenpräsenz in den sozialen Medien stark ausbaute.
Mit der finanziellen Unterstützung aus Katar erhofft sich das Modehaus „Balmain, das heute mit dem im April eröffneten New Yorker Store weltweit nur über acht Läden verfügt, durch die Expansion im Nahen Osten und den USA denselben Weg (wie Valentino) einzuschlagen“, so Les Echos.
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