Dominique Muret
27.05.2013
Keine neuen Übernahmen für Prada
Dominique Muret
27.05.2013
Prada rief am Donnerstag, 23. Mai, die erste Generalversammlung in Mailand ein. Seit dem Börsengang in Hongkong im Juli 2011 finden sich die Aktionäre abwechselnd in Italien und im chinesischen Stadtstaat ein. In Mailand haben sie die Rekord-Jahresrechnung des vergangenen Jahres genehmigt. Der Modekonzern hatte 2012 die besten Ergebnisse der Firmengeschichte erreicht, mit einem Nettogewinn von 625,7 Millionen Euro (+44,9 %) und einem Umsatz von 3,297 Milliarden Euro (+29 %). Der Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) wies mit 1,052 Milliarden Euro ein Plus von 38,6 % auf, das Betriebsergebnis legte um 41,5 % auf 889,78 Milliarden Euro zu.
„Prada wächst, da wir viel Zeit investieren, um den Markt zu verstehen. Auch das stetige Engagement von Miuccia Prada zur Produkterneuerung trägt dazu bei, es liegt ihr fern, immer von denselben Stereotypen auszugehen“, erklärt Prada-Chef Patrizio Bertelli.
Im laufenden Jahr plant er außerdem rund 80 Neueröffnungen. Darunter sind auch die mit Spannung erwartete Boutique in der berühmten Mailänder Einkaufsgalerie Galleria Vittorio Emanuele, in nächster Nähe der historischen Prada-Niederlassung, sowie 12 Verkaufsstellen in China.
Die Marke hat bereits 1985 in China Fuß gefasst und gegenwärtig 20 Läden im Land der Mitte. „Im Vergleich zu unseren Konkurrenten ist das etwa die Hälfte ihrer Geschäfte. Das zeigt, dass wir auf diesem Markt über ein großes Wachstumspotenzial verfügen. Dies gilt auch für Asien und weltweit, vom amerikanischen Kontinenten über Nordafrika bis hin zu den Golfstaaten“, erläutert Bertelli weiter.
Auf den Onlinehandel angesprochen, zeigte sich der CEO von Prada jedoch etwas zurückhaltender. Dieser funktioniere „besonders in den USA gut, da ein Gesetz den Kunden erlaubt, die Ware bis zu einem Monat nach dem Kauf zurückzugeben, auch wenn sie bereits getragen wurde“. Er verneinte auch die Möglichkeit einer weiteren Übernahme: „Wir haben mit dem heutigen Geschäftsumfang bereits genug zu tun“.
Nach Hongkong plant der Konzern keinen weiteren Börsengang in Mailand. „Hongkong reicht uns. An zwei Börsen notiert zu sein, würde das Management erschweren. Wir wollen flexibel bleiben, um unseren Aktionären Vorteile bieten und ihnen für ihre Unterstützung danken zu können“, schloss Bertelli.
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