DPA
14.09.2016
Konzernumbau lässt Gerry Weber in die roten Zahlen rutschen
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14.09.2016
Erneut musste Konzernchef Ralf Weber mit schlechten Nachrichten aus dem einstigen Vorzeigeunternehmen an die Öffentlichkeit. Und es sind ausgerechnet die dringend notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen, die Gerry Weber in die roten Zahlen treiben. Denn dies war unter anderem Sonderabschreibungen im Zusammenhang mit Ladenschließungen geschuldet. Im Vorjahr hatte Gerry Weber 0,3 Millionen Euro Gewinn gemacht.
Es zeigen sich nach Angaben des Unternehmens in den Quartalszahlen auch erste Erfolge des Restrulkturierungsprogramms mit dem Namen "Fit4Growth". So stieg die Bruttomarge der Kernmarkenvon Gerry Weber - Gerry Weber, Taifun und Samoon - von 58,9 Prozent auf 62,0 Prozent an.
Die Gerry Weber Gruppe hat sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 in einem schwierigen Markt behauptet. Der Umsatz stieg um 1,3 Prozent auf 638,5 Millionen Euro. Massiver Konkurrenzdruck durch große Mode-Ketten belasten Gerry Weber. Dazu kamen hausgemachte Probleme, nicht zuletzt ein in die Jahre gekommenes Erscheinungsbild hielt die Kunden fern.
Konzernchef Ralf Weber hatte dem Unternehmen eine Verjüngungskur verordnet und ein Sparprogramm aufgelegt. Seit Beginn des Geschäftsjahres wurden 40 Filialen dicht gemacht. Insgesamt stehen 103 Läden vor dem Aus. Bis Ende August wurden zudem 112 der geplanten 200 Stellen abgebaut. Ausgenommen von dem Programm ist die zugekaufte Tochter Hallhuber, die steigende Umsätze aufweist.
Mit Hoffnung auf das für gewöhnlich umsatzstarke vierte Quartal hält der Unternehmensvorstand trotz aller Schwierigkeiten an seiner Jahresprognose fest. Danach soll der Konzernumsatz zwischen 890 und 920 Millionen Euro betragen.
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