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Von
DPA
Veröffentlicht am
22.05.2014
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Kunst trifft Kommerz im Luxuskaufhaus

Von
DPA
Veröffentlicht am
22.05.2014

Karibik ist das Schaufenster-Thema des Nobelkaufhauses Breuninger an Düsseldorfs Prachtmeile «Kö» im Mai. Grüne Palmen-Abziehbilder kleben auf dem Fensterglas, in einer Vitrine liegen Männershorts für 189 Euro, eine Sonnenbrille für 120 Euro und Flip Flops für 24 Euro. Im Schaufenster daneben leuchtet seit Mittwochabend ein Kunstwerk - ohne Preisschild. Das Parade-Fenster am Haupteingang des Kaufhauses hat sich zum Ausstellungsort für die digitale Projektion einer tiefblauen Sonne der Düsseldorfer Künstlerin Katharina Sieverding gewandelt.

Breuninger in Düsseldorf (Foto: Breuninger)


In Stoßzeiten des Shoppings können bis zu 20 000 Menschen täglich an den Schaufenstern vorbeigehen - viele Museen bekommen für eine Ausstellung nicht einmal die Hälfte in drei Monaten zusammen. Allerdings geht man ins Museum, um sich der Kunst dort bewusst zu widmen. Am Schaufenster hastet manche einer achtlos vorbei.

Der magischen Anziehungskraft der Schaufenster-Installation Sieverdings mit dem Titel «Die Sonne um Mitternacht schauen» kann man sich aber nur schwer entziehen. Drei Jahre lang hat Sieverding rund 100 000 NASA-Satellitendaten über die Sonnenaktivität gesammelt, um sie zu einer blauen Sonne mit einer sich unablässig bewegenden Oberfläche zu verdichten.

Bis zum 5. Juli soll die blaue Sonne Tag und Nacht auf die Straße leuchten. Stilles Betrachten ist dem Passanten höchstens in der Nacht vergönnt, wenn das Quietschen bremsender Straßenbahnen an der Haltestelle gleich nebenan verstummt ist.

Darf man hohe Kunst, die letztens noch im Museum Moyland am Niederrhein zu sehen war, jetzt im Konsumtempel ausstellen, hinter einer Wand mit Gucci-Taschen und neben teurer Sommermode? «Mutig», sagen die einen, «grenzwertig» finden es andere. Manche Kunstexperten runzeln die Stirn.

Die Chefin der Kunstsammlung NRW, Marion Ackermann, findet, dass man das darf. Die Stuttgarter Kaufhauskette Breuninger ist für drei Jahre Haussponsor der angesehenen Landesgalerie geworden. Zweimal im Jahr kuratiert Ackermann künftig Kunst im Schaufenster. Demnächst sind die Nachwuchskünstlerin Luka Fineisen und danach die renommierte Kunstprofessorin Katharina Grosse an der Reihe. Sie können sich für ihr jeweiliges Projekt in der «Warenwelt» von Breuninger bedienen, dürfen theoretisch sogar mit Farbpistolen auf sündhaft teure Krokotaschen schießen. Sie können aber auch ein eigenes Kunstwerk, das nichts mit dem Kaufhaus zu tun hat, ins Schaufenster stellen.

Die Aktion polarisiere, sagt Ackermann. «50 Prozent sind begeistert, 50 Prozent nicht.» Vielleicht macht das Museum deshalb auch kaum Werbung für seinen Außenposten im Schaufenster. Es sei auch für Künstler «ein hohes Risiko», aus dem geschützten Raum eines Museums herauszutreten, sagt Ackermann. Im übrigen hätten aber auch Marcel Duchamp, Andy Warhol und Robert Rauschenberg Schaufenster gestaltet. Auf den Champs-Élysées in Paris sei Kunst im Schaufenster normal, aber nicht in Düsseldorf. «Hier gibt es eigentlich wenig gute Schaufenster», sagt Ackermann.

Außerdem habe Düsseldorf eine starke Tradition des «l'art pour l'art», also der reinen Kunst, und diese müsse man brechen. Ackermann hat dafür ein passendes Zitat des großen Kunsthistorikers Erwin Panofsky gefunden: «Sicher ist kommerzielle Kunst stets in Gefahr, als Hure zu enden. Aber ebenso sicher ist nicht-kommerzielle Kunst in Gefahr, als alte Jungfer zu enden.»

Auch die Künstlerin Sieverding hat kein Problem mit der Nähe ihrer tiefblauen Sonne, die sich auf «ägyptische Sonnenmysterien» beziehe, zu den Männershorts. Die Sonnenprojektion könne man auch kaufen, verrät sie. Sieverding, die immer mit einer schwarzen Sonnenbrille und in schwarzer Kleidung auftritt, war Schülerin von Joseph Beuys. «Mysterien finden im Hauptbahnhof statt», zitiert sie ihren Lehrer, und ergänzt für das 21. Jahrhundert: «Jetzt finden sie im Lifestyle-Department-Store statt.»

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