L Brands: Gründer Leslie Wexner stellt sich nicht zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat
Der in Columbus, Ohio, ansässige Eigentümer von Victoria's Secret gab am Donnerstag bekannt, dass der Gründer, ehemalige CEO und Chairman Emeritus Leslie Wexner im Mai nicht zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat antreten wird.
Der 83-jährige Wexner war im Mai letzten Jahres auf Druck der Investoren von seiner Rolle als CEO von L Brands zurückgetreten. Der Manager war wegen seiner Beziehung zu dem verstorbenen Finanzier und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der Wexners persönliche Finanzen verwaltete und auch Treuhänder seiner Wohltätigkeitsstiftung war, in die Kritik geraten.
Wexner behauptet, dass er die Beziehung zu Epstein im Jahr 2007 abgebrochen hat, nachdem die ersten Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs aufkamen. Dem ehemaligen CEO wurde kein kriminelles Fehlverhalten vorgeworfen.
In einer Pressemitteilung, die nach seinem Rücktritt als CEO veröffentlicht wurde, sagte L Brands, dass die Entscheidung "nach einer gründlichen und durchdachten Prüfung der Möglichkeiten erfolgte, um langfristigen Wert für Mitarbeiter, Partner und Aktionäre zu schaffen."
L Brands gab am Donnerstag auch bekannt, dass Wexners Ehefrau, Abigail Wexner, sich wie ihr Mann im Mai nicht zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat des Unternehmens stellen wird.
Als Ersatz für das Ehepaar kündigte der Konzern die Ernennung von Francis Hondal, President of Loyalty and Engagement bei Mastercard, und Danielle Lee, Chief Fan Officer bei der National Basketball Association, an. Sie werden dem Board als unabhängige Mitglieder beitreten.
"Wir freuen uns sehr, Francis und Danielle im Board von L Brands willkommen zu heißen", sagte dessen Präsidentin Sarah Nash in einer Erklärung. "Ihre jeweiligen Fähigkeiten, mit den Konsumenten über physische und digitale Kanäle in Kontakt zu treten, werden eine wertvolle Bereicherung für L Brands sein, wenn es darum geht, seine Strategie weiter umzusetzen und innovative Einkaufserlebnisse zu bieten. "
Ab Mai 2021 wird der Verwaltungsrat von L Brands somit aus zehn Direktoren bestehen, von denen neun unabhängig sein werden.
Im Jahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 11,85 Mrd. US-Dollar (9,96 Mrd. Euro), ein Rückgang von 8,3 % gegenüber 12,91 Mrd. US-Dollar (10,85 Mrd. Euro) im Jahr 2019. Unterdessen verbuchte der Konzern einen Gewinn von 844,5 Mio. US-Dollar (710,01 Mio. Euro) oder 3 US-Dollar (2,52 Euro) je Aktie, verglichen mit einem Nettoverlust von 366,4 Mio. US-Dollar (308,05 Mio. Euro) oder 1,33 US-Dollar (1,12 Euro) je Aktie im Jahr 2019.
L Brands bereitet derzeit die Aufspaltung seiner Marken Victoria's Secret und Bath & Body Works in zwei unabhängige Unternehmen vor und wird die Trennung voraussichtlich im August 2021 abschließen. Der Schritt soll es Victoria's Secret ermöglichen, sich auf den Turnaround zu konzentrieren, während Bath & Body Works – das sich weiterhin deutlich besser entwickelt als das Lingerie-Label – weiteres Wachstum anstrebt.
"L Brands befindet sich aktuell in einem historischen Moment", betonte Leslie Wexner am Donnerstag. "Wir haben einige der besten Führungskräfte in unserer Geschichte und unsere Marken sind für die Zukunft gut aufgestellt. Ich bin zuversichtlicher denn je, dass wir ein sehr positives Momentum haben, während wir uns der geplanten Aufspaltung in zwei Unternehmen nähern."
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