Offenbach (dpa) - Die Lederwaren- und Kofferindustrie rechnet im laufenden Jahr mit deutlichen Rückgängen beim Export und einem bestenfalls stagnierenden Inlandsmarkt. Dieser Trend zeichne sich seit Ende 2008 ab, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Lederwaren und Kunststofferzeugnisse (BVLK), Manfred Junkert, am Freitag vor Beginn der Internationalen Lederwaren-Fachmesse Winter Styles in Offenbach. «Der Verbraucher kann 2009 von weitgehend stabilen Preien für Lederwaren und Reisegepäck ausgehen.» Die Branche habe 2008 den Gesamtumsatz um 0,8 Prozent auf rund 322 Millionen Euro steigern können. In den rund 300 Betrieben der Branche arbeiteten fast 5000 Menschen.

214 Aussteller aus 14 Ländern zeigen in Offenbach bis einschließlich Sonntag ihre Neuheiten bei Handtaschen, Lederaccessoires, Handschuhen und Schirmen für die Saison Herbst/Winter. Der Anteil der ausländischen Firmen liege erneut bei 37 Prozent, sagte Messe-Geschäftsführerin Ursula Diehl. Sie erwartet wie im Vorjahr mehr als 4500 Fachbesucher. Die Stimmung der Branche sei freundlich-optimistisch, «auch wenn wir nicht glauben, dass die Wirtschaftsstimmung total an der Branche vorbei geht».

Die Erwartungen des Lederwareneinzelhandels seien «sehr verhalten», sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Lederwaren-Fachhändler, Axel Augustin. Nach einem schwächeren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr sei im neuen Jahr bislang vor allem deutlich weniger Reisegepäck verkauft worden. Ein Drittel der Fachgeschäfte rechne nach einer Verbandsumfrage vom Februar 2009 mit einem starken Umsatzminus, und rund 40 Prozent mit einem leichten Rückgang. Das Marktvolumen des Fachhandels habe 2008 ersten Schätzungen zufolge rund 2,1 Milliarden Euro betragen.