
Isabel LEONHARDT
13.03.2020
Lenzing solide in historisch schwierigem Marktumfeld

Isabel LEONHARDT
13.03.2020
Die Umsatzerlöse von Lenzing verringerten sich im Berichtsjahr von 2,18 Milliarden Euro um 3,3 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro. Die Ursachen dafür lagen primär in den niedrigeren Faserverkaufspreisen und in einem leichten Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern, erklärt das Textilfasern-Unternehmen.

Durch die weitere Optimierung des Produktmix und höhere Preise für Spezialfasern konnte der Rückgang der Umsatzerlöse weitgehend kompensiert werden. Der Anteil der Spezialfasern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 45,5 auf 51,6 Prozent.
Die Ergebnisentwicklung war weitgehend vom Rückgang der Umsatzerlöse, aber auch von negativen Währungseffekten auf Material- und Personalkosten beeinflusst: Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich von 382 Millionen Euro um 14,4 Prozent auf 326,9 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge ging von 17,6 Prozent auf 15,5 Prozent zurück. Der Jahresüberschuss lag mit 114,9 Millionen Euro um 22,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 148,2 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 4,63 Euro (2018: 5,61 Euro).
Der Vorstand der Lenzing Gruppe schlägt der 76. ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019 die Zahlung einer Dividende von EUR 1,00 je Aktie vor. Der Aufsichtsrat billigte diesen Vorschlag in seiner bilanzfeststellenden Sitzung am 11. März 2020. Die Gesamtausschüttung beträgt – vorbehaltlich der Genehmigung der Aktionäre – ca. 26,6 Millionen Euro.
Lenzing hat die Sichtbarkeit der Marke Tencel im Berichtszeitraum durch Co-Branding weiter erhöht. Die Zahl der Endprodukte, die mit dieser Marke versehen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Millionen beinahe verdoppelt. Im 1. Quartal 2019 wurde auf der Produktwebsite das digitale Vermarktungskonzept "Where to buy" eingeführt. Dieses ermöglicht die Präsentation und Verknüpfung von Produkten mit Tencel Fasern in den Online-Shops von mehr als 135 Partnern, darunter Marken wie H&M, Levi’s, Allbirds, Victoria's Secret, Esprit, Pottery Barn und Asos.
Das Unternehmen sei heute aufgrund seiner Spezialitätenstrategie und seiner starken Marken basierend auf Innovation und nachhaltigem Handeln deutlich resilienter als noch vor einigen Jahren. Lenzing geht weiterhin auch von einem stark wachsenden Fasergeschäft aus und erwartet, dass die Nachfrage nach holzbasierten Cellulosefasern bis 2024 um 4 bis 6 Prozent pro Jahr – und damit doppelt so schnell wie der gesamte weltweite Fasermarkt – wachsen wird.
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten sei derzeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus, das in China weite Teile der textilen Wertschöpfungskette lahmlegt, schwer prognostizierbar. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für die Saison 2019/2020 auf hohem Niveau verbleiben, so Lenzing.
Lenzing will in den kommenden Jahren mehr als 100 Millionen Euro in nachhaltige Technologien und Produktionsanlagen investieren. Ein erster Meilenstein wurde für das Jahr 2030 gesetzt, bis zu dem Lenzing die eigenen CO2-Emissionen je Tonne Produkt um 50 Prozent senken will. Für 2050 gab Lenzing die Vision einer klimaneutralen Produktion ohne Netto-CO2-Emissionen aus. Die Science Based Targets Initiative hat diese Klimaziele im 2. Halbjahr 2019 wissenschaftlich bestätigt. Lenzing ist der erste Hersteller holzbasierter Fasern, der Science-based targets definierte.
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