
Isabel LEONHARDT
31.03.2023
Lenzing veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2022

Isabel LEONHARDT
31.03.2023
Die Lenzing Gruppe hat ihren Nachhaltigkeitsbericht 2022 herausgegeben. Mit dem Titel "Advancing Circularity" betont das Unternehmen darin sein Bestreben, die Transformation der Textil- und Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.

Der Bericht sei laut Lenzing gemäß den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) erstellt und von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft worden.
"Nachhaltigkeit ist ein Kernstück unserer Geschäftsstrategie. Dieser Bericht beschreibt unsere gemeinsamen Erfolge in den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereichen und unser kontinuierliches Engagement für eine Zukunft, in der Kreislaufwirtschaft die Norm ist.", sagt Robert van de Kerkhof, Mitglied des Vorstandes der Lenzing Gruppe.
Mit "Better Growth" hat Lenzing im Berichtsjahr eine Roadmap für die nächsten fünf Jahre erstellt, die den Schwerpunkt darauf lege, "in einem unbeständigen wirtschaftlichen Umfeld weiterhin eine führende Rolle im Bereich der nachhaltigen Spezialfasern zu spielen".
Infolgedessen will Lenzing den profitablen Wachstumskurs nach der Umsetzung der beiden Schlüsselprojekte in Thailand und Brasilien fortsetzen und den Fokus auf nachhaltige und hochwertige Premium-Fasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen. Parallel will das Unternehmen den Übergang von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren.
Laut Bericht konnte Lenzing im vergangenen Jahr bei seinen Klimazielen weitere Fortschritte erzielen. Das Unternehmen eröffnete im März eine neue Lyocellanlage in Prachinburi in Thailand. Der Standort werde zu 100 Prozent mit nachhaltiger Energie aus Biomasse betrieben und sei der größte seiner Art zur Produktion von Lyocellfasern.
Außerdem begann Lenzing im September mit der Umstellung des Standorts in Nanjing (China) auf Ökostrom. Ab 2023 beziehe dieser fast 100 Prozent Ökostrom, wodurch die CO₂-Emissionen jährlich um 100.000 Tonnen reduziert werden sollen.
Das neue Zellstoffwerk in Brasilien, das überschüssige Bioenergie in das brasilianische Netz einspeist, stelle die größte jemals von Lenzing getätigte Investition in die Versorgung mit Faserzellstoff für die holzbasierte Faserproduktion dar.
Im Oktober 2022 stellte die Gruppe obendrein die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage Oberösterreichs an ihrem Standort Lenzing fertig. Die Anlage wandelt Sonnenstrahlung in Strom um.
Zudem unterzeichnete Lenzing einen Stromliefervertrag mit dem Ökostromerzeuger Enery und Energie Steiermark für den Bau einer weiteren Photovoltaikanlage in der österreichischen Steiermark. Der erzeugte Strom soll ab Ende 2023 den Standort Lenzing versorgen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Faserhersteller aufgrund der extremen Entwicklungen an den globalen Energie- und Rohstoffmärkten sowie der Eintrübung des Konsumklimas in die roten Zahlen gerutscht. Unter der Voraussetzung einer weiteren Markterholung im laufenden Geschäftsjahr geht die Gruppe für 2023 von einem EBITDA in einer Bandbreite von 320 bis 420 Mio. Euro aus.
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