12.03.2021
Lenzing verzeichnet für 2020 Umsatzrückgang von 22,4%
12.03.2021
Trotz Effizienzsteigerungen bei Strukturen und Prozessen musste auch Lenzing 2020 einen herben Geschäftseinbruch hinnehmen. Im Angesicht der Corona-Pandemie sanken die Umsätze des österreichischen Faser-Produzenten um 22,4 Prozent auf 1,63 Mrd. Euro.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im Berichtsjahr um 39,9 Prozent auf 196,6 Mio. Euro. Für Lenzing liegt der Fokus weiter auf der Produktion von Spezialfasern.
Die Erholung der Nachfrage im zweiten Halbjahr, insbesondere nach holzbasierten Spezialfasern wie Tencel, Modal und Ecovero, habe die Umsatz- und Ergebnisentwicklung positiv beeinflusst, konnte die Verluste aber nicht ausgleichen.
"2020 stand auch bei Lenzing überwiegend unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. Lenzing reagierte rasch und entschlossen auf den erhöhten Preis- und Mengendruck. Im 2. Halbjahr erlebten wir eine breite Erholung am Fasermarkt, insbesondere die Nachfrage nach unseren nachhaltig erzeugten Spezialfasern ist deutlich gestiegen", kommentiert Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe das Jahresergebnis.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte hat Lenzing 2020 auf 668,8 Mio. Euro nahezu verdreifacht.
"Strategisch sind wir weiterhin voll auf Kurs und die Umsetzung der Schlüsselprojekte in Brasilien und Thailand verläuft unverändert nach Plan. Mit unseren Unternehmensprioritäten verfolgen wir konsequent ein großes Ziel, nämlich eine CO2-emissionsfreie Zukunft zu verwirklichen", so Doboczky.
Für 2021 fällt die Prognose bei Lenzing gemischt aus. Der Internationale Währungsfonds rechnet zwar mit einem globalen Wachstum von 5,5 Prozent. Die wirtschaftliche Erholung nach der tiefen Rezession durch die Pandemie ist jedoch mit Risiken behaftet und hängt vor allem vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Die globalen Faser- und Zellstoffmärkte gerieten infolge der Corona-Krise erheblich unter Druck. Die deutliche Erholung der Nachfrage ab dem 3. Quartal 2020, ausgehend von China, setzte sich bis in das 1. Quartal 2021 fort und sorgt derzeit für ein freundliches Marktumfeld.
Im Markt für Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 2020/2021 eine Verknappung des Angebotes, insbesondere bei Bio-Baumwolle, und damit einhergehend eine gleichbleibende Entwicklung der Lagermengen ab.
Gleichzeitig geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranche aus.
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