Lenzing will mit neuer Fasergeneration auch das Strick-Segment erobern

Von

Rüdiger Oberschür

Veröffentlicht am
29.09.2014

Die österreichische Lenzing Gruppe hat nach 24-monatiger Bauzeit ihre neues Tencel-Werk zur Produktion von Lyocell-Fasern in Betrieb genommen. Mit einer Investitionssume von 150 Mio. Euro soll der heimische Standort so auf die Herstellung der neuartigen Tencel-Faser spezialisiert werden, dessen Markenrechte den Österreichern weltweit bereits zu 100 Prozent gehören.

Pünktlich zu den Stoffmessen stellte CCO und Lenzing-Vorstand Robert van de Kerkhof die Möglichkeiten des neuen Werkes und der innovativen Faser in Paris vor. Erstmals sei eine einzige Produktionsstraße mit einer Jahres-Nennkapazität von 67.000 Tonnen in Betrieb genommen worden. Bisherige Produktionsstraßen zur Herstellung der innovativen Cellulosefaser Tencel seien durchschnittlich nur ein Viertel so groß. In das neuartige Anlagendesign wurden die langjährigen Erfahrungen der drei bestehenden Lenzing-Werke in Österreich, USA und in Großbritannien integriert.

In den Bereich Activewear sowie Denim und Shirt-Produktion wurde die Tencel-Faser bereits erfolgreich eingesetzt und sei laut Lenzing auch in Handel und Industrie bereits etabliert. Zusätzlich will die Gruppe jetzt das Stick-Segment erobern. "Hier kann Tencel auch qualitativ einen Mehrwert bieten“, erklärt Lenzing-Vorstand Robert van de Kerkhof. Durch brilliantere Farben und ein attraktiveres Warenbild soll die Faser Maßstäbe in diesem Bereich setzen, so der CCO.

Namhafte globale Retailer verwenden den Fasermarkennamen nach Angaben des Unternehmens bereits als "Ingredient Branding“ und würden somit den Mehrwert von Tencel-Fasern in ihren Produkten sehen. Das Marken-Programm ist gekoppelt mit einem Ursprungs-Check und soll dem Konsumenten Sicherheit über den Materialursprung geben. Ein weltweites Marketing- und Serviceteam führe laut Unternehmen Stichproben am Markt befindlicher Textilprodukte durch, um Qualität und Herstellungskette zu überprüfen.