
Godfrey Deeny
13.06.2017
LFWM: Craig Green veranstaltet 'Ärger im Paradies'

Godfrey Deeny
13.06.2017
Konzeptionell sehr cool: Einstiger LVMH-Preisträger Craig Green zeigt auf der London Fashion Week Men’s die spannendste Kollektion zum Wochenbeginn, auch wenn man sich nur schwer vorstellen kann, wie und wann man genau seine verrückten Kleidungsstücke trägt.

"Schamanisch und paradiesisch, aber dunkler und dunkler", sagt Green Backstage, nach einem Finale, das vor allem aus Tuniken aus doppellagiger Baumwolle bestehen, die zusammengenäht wurden, wie ein Korsett des 18. Jahrhunderts – darauf abstrakte Blumendrucke. Ideale Kleidung für die Eröffnung einer Kunstgalerie, wenn auch nicht für die Büroarbeit.
Green wird für immer als Avantgarde-Finalist des LVMH-Preises in Erinnerung bleiben, aber er ist auch ein großer Konzeptionist. Aus diesem Grund eröffnete er seine Show mit 'Holzrahmen-Drachen', die vor den Torsos der Modelle vertikal montiert wurde – sie waren so groß, dass sie die Gesichter bedeckten. Der Designer nennt sie ‚walking altarpieces’ (Gehende Altare).
Dazu nahm er Mikrofaser-Tops, kratzte und verdrehte sie, um ihnen organischen Formen zu geben. Präsentiert wurde seine Modenschau in einem riesigen Keller unter einer Eisenbahnbrücke zu einem fantastischen, klassischen Musik-Soundtrack von Ace French DJ Frederic Sanchez.
Das Highlight war das Finale der Ponchos und Capes in abstrakten Sandfarben, die sicherlich weltweit von den großen Ketten kopiert werden. Ein weiterer Grund, warum man nach London zu den Präsentationen der Menswear-Kollektionen kommt. Die jungen Designer haben hier vielleicht nur kleine Unternehmen, aber großen globalen Einfluss.
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