Eva BOLHOEFER
05.02.2019
Logistik im E-Commerce: Modehändler haben Handlungsbedarf
Eva BOLHOEFER
05.02.2019
Eine Studie des Strategieberatungsunternehmens Kurt Salmon hat ermittelt, dass Optimierungsbedarf in Bezug auf die Logistik bei vielen deutschen Modehändlern besteht.
Vor allem das Weihnachtsgeschäft ist traditionell jedes Jahr eine Herausforderung für viele Unternehmen. Kurt Salmon hat daher bei 60 Unternehmen vor Weihnachten Ware bestellt und wieder retourniert. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Lieferzeit dabei von 3,1 Tage auf 4,8 Tage erhöht. Auch bei der Option Click & Collect, bei der die Kunden ihre Bestellung in der Filiale abholen, stieg die Wartezeit von dreieinhalb auf fünf Tage. Nur 60 % der Pakete erreichten die Kunden innerhalb des angegebenen Lieferzeitraums.
Gründe dafür liegen vor allem in Engpässen im eigenen Lager und auf der letzten Meile. Viele hätten zu wenig Personal im Lager und würden nicht ausreichend in Automatisierung investieren, erklärt Sven Kromer, Managing Director bei Kurt Salmon. Auch fehlende Fahrer bei den Dienstleistern führen zu längeren Laufzeiten und steigenden Kosten.
Kurt Salmon empfiehlt, auf die eigene Filiale anstatt auf Logistikzentren zu setzen. "Über 90 Prozent der Händler kommissionieren die Waren für E-Commerce-Aufträge weiterhin im Logistikzentrum. Pick & Pack in der Filiale würde die Lieferzeiten deutlich verkürzen. Dafür müssen aber in der Filiale Kapazitäten geschaffen sowie die Prozesse und Anreize klar definiert werden. Zudem stellt die ungenügende Transparenz in Sachen Filialbestände oftmals noch eine Hürde dar", erklärt Kromer.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.