Fabeau
18.11.2015
Louis Vuitton zieht Reißleine in China
Fabeau
18.11.2015
Louis Vuitton Stores in Metropolen wie Shanghai oder Beijing bleiben, einige andere in Sekundärstädten stehen allerdings zur Disposition
Louis Vuitton muss abspecken! Dabei passt Luxus und Restrukturierung so wenig zusammen wie Champagner zu einer verrauchte Eckkneipe. Bei der Restrukturierung ihres China-Geschäfts geht die französische Luxusmarke, die mit dem braunen Monogramm-Gepäck berühmt geworden ist, dezent vor. Es gehe darum, „zu verhindern, überpräsent“ zu sein. So gibt es keinen Radikalschlag, sondern ein definiertes Vorgehen mit einer verlangsamten Expansion. Das heißt, die Zahl der Stores muss nicht automatisch sinken, vielmehr soll das Retailnetzwerk optimiert werden. Es wird Schließungen geben, aber gleichzeitig Eröffnungen an anderen Standorten sowie eine Reihe von Modernisierungen. „Wir werden in China weiter in unser Store-Netzwerk investieren, um das Einkaufserlebnis unserer Kunden zu verbessern, heißt es aus Paris.
Knapp 50 von über 450 Louis Vuitton Stores befinden sich aktuell in China. Laut der China Daily wurden drei Stores in den so genannten „Second-tier“-Metropolen Guangzhou, Urumqi und Harbin geschlossen. Laut der Financial Times sollen weiter Schließungen folgen, „ein Store pro Monat bis Mitte des nächsten Jahres “, so die Zeitung.
Louis Vuitton ist nicht die erste Luxusmarke, die ihre Aktivitäten in China zurückfährt. Auch Burberry, Prada und Gucci mussten ihre Expansionspläne überdenken. Die gebremste Konjunktur und eine Anti-Korruptionskampagne der Regierung haben ihre Spuren hinterlassen. Statt zweistelliger Wachstumsraten ist es schon ein positives Zeichen, wenn der Absatz nicht stagniert. Die neue, reiche Elite des Landes kauft (und verschenkt) weniger - und wenn dann, oftmals weniger plakative und bekannte Luxusprodukte.
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