Isabel LEONHARDT
28.03.2019
Ludwig Beck schließt problematisches Geschäftsjahr 2018
Isabel LEONHARDT
28.03.2019
Ludwig Beck musste sich im Geschäftsjahr 2018 "dem fortwährenden strukturellen Druck stellen, dem der gesamte europäische Modehandel ausgesetzt war", wie der Münchner Modekonzern in seinem Bericht zum Jahresabschluss 2018 bekannt gibt. Unberechenbare klimatische Einflüsse hätten dabei wiederholt auf das Saisongeschäft gedrückt. Entsprechend folgten Umsatz- und Ergebnislage dem negativen Branchentrend und blieben hinter den Erwartungen zurück.
Auf Konzernebene erwirtschaftete der Münchner Modekonzern einen Bruttoumsatz in Höhe von 166,1 Millionen Euro (Vorjahr: 173,2 Millionen Euro). Damit seien die im Dezember 2018 angepassten Umsatzziele leicht übertroffen worden. Zuvor lag der Erwartungsrahmen zwischen 170 bis 180 Millionen Euro. Auf das Segment Ludwig Beck entfielen davon zusammen mit dem Beauty-Onlinehandel 95,5 Millionen Euro (Vorjahr: 99,0 Millionen Euro). Das E-Commerce-Portal habe sich auch 2018 nach den Vorstellungen des Managements entwickelt. Das Segment Wormland erwirtschaftete einen Umsatz von 70,5 Millionen Euro (Vorjahr: 74,2 Millionen Euro).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf Konzernebene betrug 2,0 Millionen Euro (Vorjahr: 6,5 Millionen Euro). Während das Segment Ludwig Beck mit 7,6 Millionen Euro (Vorjahr: 8,9 Millionen Euro) einen positiven Beitrag beisteuerte, schnitt das Segment Wormland auch infolge von Impairmentabschreibungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro mit -5,7 Millionen Euro (Vorjahr: -2,4 Millionen Euro) ab. Dem entsprach ein Ergebnis vor Steuern (EBT) auf Konzernebene, das bei 1,1 Millionen Euro lag (Vorjahr: 5,6 Millionen Euro). Auf das Segment Ludwig Beck entfielen 6,9 Millionen Euro (Vorjahr: 8,1 Millionen Euro), auf das Segment Wormland ein Negativanteil von 5,8 Millionen Euro (Vorjahr: -2,5 Millionen Euro). Die EBT-Marge lag bei 0,8% (Vorjahr: 3,8%).
Die Ertragssteuern für das Segment Ludwig Beck beliefen sich auf 1,9 Millionen Euro (Vorjahr: 2,3 Millionen Euro). Für das Segment Wormland wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Das Konzernergebnis lag bei -0,8 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen Euro). Der Konzern verfügte zum Stichtag 31. Dezember 2018 über ein Eigenkapital von 75,8 Millionen Euro (Vorjahr: 79,4 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote lag auch weiterhin bei starken 59,9% (Vorjahr: 60,8%).
Aufgrund des geplanten Verkaufs der Wormland-Gruppe hatte die Ludwig Beck AG eine bilanzielle Vorsorge getroffen und den Beteiligungswert von Wormland mit 6,0 Millionen Euro im Einzelabschluss in 2018 voll abgeschrieben. Da dadurch ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,9 Millionen Euro im Einzelabschluss der Ludwig Beck AG anfiele, der nur durch die Auflösung von Gewinnrücklagen ausgeglichen wurde, wollen Vorstand und Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 3. Juni 2019 vorschlagen, keine Dividende zu zahlen.
Auch 2019 möchte sich Ludwig Beck einem weiter anhaltenden Verdrängungswettbewerb im Modehandel stellen. Als Antwort auf die Belastungsprobe durch den Online-Handel seien unter anderem verstärkte eigene Aktivitäten im E-commerce geplant – etwa mit einer Erweiterung der Reichweite der eigenen Website. Service und Beratungsstärke im Stammhaus am Marienplatz sollen noch intensiver als Wettbewerbsvorteil genutzt werden. Eine den Jahreszeiten gerecht werdende Wettersituation soll ebenfalls einen Beitrag leisten, den Konzern 2019 zurück auf die von ihm gewohnte Erfolgsspur zu führen.
Vorstandsmitglied Dieter Münch: "Nachdem uns die Thematik Wormland in 2019 nochmals vor große Herausforderungen stellen wird, sind wir davon überzeugt, dass nach diesem Transformationsjahr Ludwig Beck gestärkt in die Zukunft gehen wird. Ludwig Beck verfügt über die Erfahrung, um auch mit Rückschlägen umgehen zu können."
Nach dem schwierigen Geschäftsjahr 2018 möchte der Konzern weiterhin auf seine traditionellen Werte setzen und eine gesunde Stabilität bei Nutzung aller sich bietenden Wachstumspotenziale anstreben. In diesem Sinne erwarte der Vorstand für 2019 einen Warenumsatz auf Konzernebene zwischen 165 und 170 Millionen Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro. Die Prognose stehe unter der Annahme, dass Wormland bis Ende 2019 im Ludwig Beck Konzern verbleibe.
Im Januar haben Vorstand und Aufsichtsrat der Ludwig Beck AG beschlossen, einen geordneten Verkaufsprozess zur Veräußerung von Wormland einzuleiten. Dieser soll noch im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. Kann kein angemessener Kaufpreis erzielt werden, wird Ludwig Beck die Sanierung von Wormland in eigener Regie fortsetzen.
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