LVMH-Preis 2023 gibt die Namen der 22 Halbfinalisten bekannt
Der LVMH-Preis feiert sein 10-jähriges Bestehen und unterstreicht damit einmal mehr seine Bedeutung in der Modewelt. Der Wettbewerb für aufstrebende Designer wurde 2014 von der weltweit größten Luxusgruppe ins Leben gerufen. Für die Ausgabe 2023 gingen mehr als 2.400 Bewerbungen aus aller Welt ein (im letzten Jahr waren es 1.900), aus denen 22 Halbfinalisten (zwei mehr als bei früheren Ausgaben) aus 15 Ländern ausgewählt wurden.

Auf der Longlist des LVMH-Preises stehen zum ersten Mal ein brasilianischer Designer, Joao Maraschin aus London, und eine Jamaikanerin, Rachel Scott, mit ihrem Label Diotima. Die in New York lebende Rachel wird ihre Kollektion auf der Mailänder Fashion Week präsentieren, bevor sie sich in Paris den anderen jungen Talenten anschließt, die für die Teilnahme am Halbfinale ausgewählt wurden. Ihre Kreationen werden am 2. und 3. März in einem physischen Showroom und vom 1. bis 5. März in digitaler Form auf der Website lvmhprize.com präsentiert, wo die Öffentlichkeit im dritten Jahr in Folge die Möglichkeit hat, für ihren Favoriten zu stimmen. Das Ergebnis wird als eine Stimme gewertet und zu den Stimmen von rund hundert Branchenexperten hinzugezählt.
Unter den Halbfinalisten befinden sich einige Namen, die in den verschiedenen Modemetropolen bereits auf sich aufmerksam gemacht haben. Ein Beispiel ist der Amerikaner dominikanischer Abstammung Raoul Lopez, der mit seiner Marke Luar und der von Prominenten geliebten It-Bag Ana als aufsteigender Stern in der New Yorker Szene gilt. Lopez ist keineswegs ein Neuling: In den 2000er Jahren war er Mitbegründer eines der ersten Luxus-Streetwear-Labels, Hood by Air. Auch das in New York ansässige Label Karu Research, das 2021 vom indischen Designer Kartik Kumra gegründet wurde, ist bereits erfolgreich. Der britische Designer Charlie Constantinou gewann 2022 den prestigeträchtigen ITS-Wettbewerb für Nachwuchsdesigner in Triest, Italien. Der Japaner Wataru Tominaga gewann 2016 das Hyères Festival, während Paolina Russo Finalistin des Woolmark Prize 2023 ist. Die kanadische Designerin brachte 2020 ihr gleichnamiges Label auf den Markt und wird seit 2022 von der französischen Stylistin Lucile Guilmard unterstützt.
Der Südkoreaner Giseok Cho machte sich zunächst als Fotokünstler einen Namen, bevor er seine Marke Kusikohc gründete. Der Italiener Luca Magliano defiliert seinerseits seit 2019 in Mailand. Seine Landsfrau Veronica Leoni, die das Label Quira leitet, hat sich in den letzten Jahren zwischen Mailand und New York ebenfalls einen Namen gemacht. Die Marke Marrknull des chinesischen Duos Wei Wang und Tian Shi ist regelmäßig in London zu sehen. Das Label Namesake aus Taipeh, das von den drei taiwanesischen Brüdern Michael, Richard und Steve Hsieh ins Leben gerufen wurde, hat seinerseits bei Präsentationen in Paris auf sich aufmerksam gemacht, ebenso wie der Koreaner Juntae Kim.
Unter den Halbfinalisten sind auch zwei französische Designer. Burc Akyol, türkischer Abstammung, der die Studios von Dior, Balenciaga und Ungaro durchlaufen hat, und Anne Isabella, dänischer Abstammung und in Berlin ansässig. Der Brite Aaron Esh, die in London lebende Estin Johanna Parv, der Chinese Louis Shengtao Chen sowie die Labels Bettter der Ukrainerin Julie Pelipas, Bloke des Nigerianers Faith Oluwajimi, Setchu des Japaners Satoshi Kuwata und Stinarand der Schwedin Stina Randestad vervollständigen die Liste der Nominierten.
Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 300.000 Euro
Nur acht von ihnen werden in die Endrunde kommen. Ihre Namen werden im März bekannt gegeben, einige Monate vor der Verleihung des Prix LVMH 2023. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 300.000 Euro und der Gewinner des Karl-Lagerfeld-Sonderpreises ein Preisgeld von 150.000 Euro. In beiden Fällen werden die Gewinner ein einjähriges Mentoring durch die Teams des Luxusgüterkonzerns erhalten. LVMH wird außerdem wie üblich drei junge Absolventen einer Modeschule auszeichnen. Ihre Bewerbungen können bis zum 19. März 2023 eingereicht werden.
"Die 22 Halbfinalisten sind alle von einer sehr innovativen Vision angetrieben und zeigen in ihrer Arbeit eine große stilistische Reife. Viele von ihnen stellen die Kultur und die Handwerkskunst ihres Heimatlandes in den Mittelpunkt ihres Designansatzes. Das Thema Nachhaltigkeit spielt für sie ebenfalls eine große Rolle, was sich in der Verwendung innovativer oder recycelter Materialien und in einer stärker lokal ausgerichteten und ethischen Produktionsweise widerspiegelt. Die fließenden Übergänge zwischen Herren- und Damenmode sind ein weiteres wichtiges Merkmal in diesem Jahr, wobei nicht weniger als neun Designer geschlechtsneutrale Kollektionen entworfen haben", so Delphine Arnault, die Initiatorin des LVMH-Preises, die "eine außergewöhnliche Ausgabe 2023" erwartet.
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