Der Luxusgüterriese kündigte am Mittwoch seine Absicht an, Aktien im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückzukaufen, um sie zu annullieren. Diese Strategie ist bei großen Konzernen mit Rekordgewinnen beliebt.

"Im Rahmen seines Aktienrückkaufprogramms hat LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton S.E. (LVMH) heute einem Investmentdienstleister ein Mandat zum Erwerb eigener Aktien für einen Betrag von bis zu 1,5 Milliarden Euro erteilt", so der Konzern in einer kurzen Erklärung.

Der Rückkauf wird bis zum 20. Juli laufen und "die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen werden", so LVMH, ohne weitere Details zu nennen.

Werbung

"Aktienrückkäufe sind bei den Aktionären äußerst beliebt", erklärte Quincy Krosby vom US-amerikanischen Vermögensverwalter LPL Financial gegenüber AFP, "typischerweise ist die unmittelbare Reaktion, dass der Aktienkurs steigt". Konkret bedeutet dies, dass die Annullierungsaktion durch die Verringerung der Anzahl der Aktien die Anteile der bestehenden Aktionäre stärkt.

LVMH befindet sich zu 41% im Besitz der Zwischenholding der Familie Arnault, der Christian Dior SE.

Gegen 09:35 Uhr notierten die LVMH-Aktien um 1,75% höher bei 802,70 Euro, während der Markt um 0,26% zulegte.

Einem Bericht von BNP Paribas zufolge haben sich 2022 die Aktienrückkäufe in 11 europäischen Ländern gegenüber 2021 auf rund 161 Milliarden Euro fast verdoppelt.

Die weltweite Nummer eins der Luxusgüterindustrie hat 2022 mit einem Umsatz von fast 80 Milliarden Euro und einem Gewinnanstieg auf 14 Milliarden Euro (+17 %) neue Rekorde aufgestellt.

LVMH, das weltweit 5 Milliarden Euro an Unternehmenssteuern gezahlt hat, wird seinen rund 39.000 französischen Beschäftigten 400 Millionen Euro an Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen sowie 12 Euro pro Aktie für 2022 auszahlen. Insgesamt rund 6 Milliarden Euro, von denen fast 3 Milliarden Euro an die Familie des Vorstandsvorsitzenden Bernard Arnault gehen.

Laut dem Vermögensverwalter Janus Henderson ist LVMH 2022 nach TotalEnergies der zweitgrößte französische Dividendenzahler.