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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
28.02.2022
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5 Minuten
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MFW: Dolce & Gabbana, Trussardi und Bottega Veneta

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
28.02.2022

Der Samstag wartete mit zwei beeindruckenden Debüts auf: Serhat Işık und Benjamin Alexander Huseby für Trussardi und Matthieu Blazy für Bottega Veneta. Darauf folgte ein gigantisches Metaversum-Event bei Dolce & Gabbana.
 

Dolce & Gabbana: Cyber-Punks im Metaversum



Die Metaversum-Begeisterungswelle in Mailand ebbte auch mit der jüngsten Show von Dolce & Gabbana nicht ab, wo die Models aussahen, als würden sie direkt einer AR-Kulisse entsteigen.


Dolce & Gabbana Herbst-/Winterkollektion 2022 in Mailand - Dolce & Gabbana


Präsentiert wurde die Kollektion im Showspace der Marke an der Viale Piave. Der Laufsteg wurde mit einem riesigen LED-Bildschirm ausgestattet und im Hintergrund war eine technische Cartoon-Großstadt-Kulisse zu sehen.

Fast alles kam in Superhelden-Proportionen– zur Eröffnung wurden riesige Herren-Zweireiher mit tiefer Taille zu Kleidern geschnitten, die für drei Models Platz boten. Einleitend trugen dutzende Models rein schwarze Outfits mit Balaclavas oder hochstehenden Wollmützen wie ägyptische Göttinnen. Und als Dolce & Gabbana mit frechen Strümpfen, Strumpfhaltern und BHs zum Boudoir überging, wurde der Look mit einem transparenten Kleid mit riesigen Schultern und sichtbaren Schulterpolstern ergänzt. Dazu zeigte er Models in schicken Punk-Hosen mit Reißverschlüssen und BHs.

Wie bereits an der Menswear-Show der beiden Designer im vergangenen Monat lieferte Machine Gun Kelly die Musik zur Show – zwar nicht live wie im Januar, sondern als großartiger Remix der Rockhymne 'My Ex’s Best Friend'.

Es folgte eine kurze Reihe zotteliger Yetimäntel, dazu passendende Taschen mit Riesenkaros und darauf abgestimmte Stiefeletten. Darauf sandten Domenico und Stefano ihre Models als kühne Computercracks über den Laufsteg.

Cyber-Babes mit Space Age-Brillen, in enganliegenden Lycra-Cocktailkleidern unter aufgeblähten Daunenmänteln, Satin-Blousons aus Nylon und XL-Pullover – alles mit Kapuze. Es waren zwar nur wenige chinesische Gäste im Publikum, doch war die Delegation an Kunden und Redakteuren aus den Golfstaaten vollständig angereist.

Dann legte die Show mit Metaverse-Looks erst richtig los –eine grandiose Silhouette mit erstaunlich breiten Schultern und riesigen Ärmeln. So Tunikas in Starship Enterprise-Orange, bodenlange Mäntel mit DG-Logo, sowie an der Hüfte zusammengezogene Cocktailkleider im königsblauen Eidechsenmuster.

Die Marke scheint fest an das Potenzial des Metaverse zu glauben. Im Oktober verkaufte Dolce & Gabbana eine neunteilige digitale NFT-Kollektion für USD 5,7 Millionen. Zusammen mit einigen physischen Couture-Artikeln zeigte und versteigerte das Modehaus seine digitale Collezione Genesi auf dem digitalen Luxus-Marketplace Unxd.

Mit einem raffinierten Twist gelang es den italienischen Designern in dieser Show erneut, die virtuelle Welt wahr werden zu lassen.
 

Trussardi: Streetwear-Pracht



Der Expressionismus in der Mode ist quicklebendig. Bei Trussardi wurde er unter den neuen Designern Serhat Işık und Benjamin Alexander Huseby in einem ausdrucksstarken Debüt auf vorzügliche Weise zeitgenössisch ausgelegt.


Trussardi Herbst-/Winterkollektion 2022 in Mailand - Trussardi

 
Auf den ersten Blick sind Serhat und Benjamin eine eher überraschende Wahl für einen italienischen Lederspezialisten, da sie als Gründer der Berliner Avantgarde-Marke GmbH von den Dancefloors der Stadt herkommen. Doch sobald das letzte Model den Laufsteg verließ, wurde klar, wie goldrichtig die Wahl war.

Die beiden Designer verwendeten großmehrheitlich eine schwarze Farbpalette, mit kleinen Silber- und Weißspritzern. Sie zeigten fabelhaft fließende Dalmatiken aus Wollserge, Daunenjacken, wie Schützen-Tuniken geschnitten und anthrazitfarbene Übermäntel aus zotteliger Matelassé, mit Sparrenmuster. Sie kombinierten militärische Punkthosen mit stromlinienförmigen Bodys und sandten Maid Marian in Mini-Mantelkleidern im Berghain-Stil und oberschenkellangen Piratenstiefeln über den Laufsteg.

“Techno-Feudalismus”, so Işıks Kommentar im Backstage-Bereich, wo die beiden mit Komplimenten überhäuft wurden. Obwohl die Kleider stellenweise theatralisch aussahen, wirkten sie nie wörtlich ausgelegt, sondern ganz im Gegenteil resolut modern und dynamisch.

Das Debüt wurde im historischen Trussardi-Store unweit der Scala organisiert. Gipsplatten an Decken und Wänden waren ausgehöhlt, und die Terrazzo-Böden mit Zement und Leim bekleckert. Die knapp Einhundert Gäste saßen auf Holzblöcken und wohnten einem bedeutenden Modestatement bei.

Die Models verließen den Store sogar und gingen auf 90 Metern dem Bürgersteig entlang, bevor sie den Laden wieder betraten. Unterwegs ernteten sie riesige Applauswellen von über 1000 Zuschauern, die sich vor dem Gebäude versammelten.

Nachdem mehrere Designer in den vergangenen Jahren versucht hatten, ihren Platz bei Trussardi zu finden –von Milan Vukmirovic bis Umit Benan – scheint das Haus nun endlich die richtige Besetzung für die Funktion gefunden zu haben.

Durch ihren atypischen Hintergrund – Serhat ist türkisch-deutscher Abstammung und Alexander Huseby hat norwegisch-pakistanische Wurzeln – bilden die beiden ein Duo, das sich in diesem 1911 gegründeten Mailändischen Modehaus zu Hause fühlt.

Bottega Veneta: Luxus in Bewegung



Das zweite Debüt des Tages gab Matthieu Blazy für Bottega Veneta. Wenn sich sein Werdegang auch radikal von demjenigen der GmbH-Gründer unterscheidet.


Bottega Veneta Herbst/Winter2022 - Bottega Veneta


Wenn überhaupt dann war diese Co-ed-Show ein noch spektakulärerer Erfolg – skulpturale und doch sehr tragbare Eleganz, voluminöse Kleider, figurschmeichelnd und nie erdrückend, sowohl für Damen als auch für Herren.

Blazy hat einen glänzenden Lebenslauf: Er verbrachte die vergangenen Jahre als Designdirektor von Bottega Veneta unter seinem Vorgänger Daniel Lee, davor war er für Celine, Margiela und Raf Simons tätig, wo er seine ersten Schritte als Menswear-Kreativdirektor machte.

Seine Erfahrung zeigte sich im luxuriösen Eindruck der Kleider, den sicheren Schnitten und in der gekonnten Drapierung der Lederlooks, die fast so aussahen, als wären sie aus Stoff. Dazu lieferte er vielerorts raffinierte Gürtelschnallen, die an postmoderne Türgriffe erinnerten.

"Ich wollte durch die Schneiderei Energie zurückbringen, besonders in Italien. Es gab genug Streetwear!", so Blazy nach der Show.

Das Kernstück bildeten großartige kokonförmige Zweireiher mit aufgeblasener Rückseite. Die aus Wollgabardine oder Hirschleder gefertigten Kleider sorgten für Grandezza und Eleganz. Die Inspiration stammt von einer ganz besonderen Skulptur des futuristischen Künstlers Umberto Boccioni aus dem frühen 19. Jahrhundert. Boccioni ist dafür bekannt, dass er seine Skulpturen in Bewegung setzte und ihnen Namen wie "Spiralförmige Ausdehnung von Muskeln in Bewegung" gab.

“Nur weil etwas über 100 Jahre alt ist, bedeutet das nicht, dass es nicht mehr relevant ist", so der 38-jährige Designer.

Die Kollektion wurde in einem ausgeräumten Saal mit Betonrohwänden organisiert. Die Zuschauer saßen auf schwarzen Lederkissen auf Stahlschrottblöcken. Letztere stammen aus einem Autodemontageunternehmen und werden nach der Show wieder an denselben Ort zurückgegeben.

Seine Models flitzten im 8-Sekunden-Takt über den teegrünen Teppich– was für eine Laufsteg-Show ungewöhnlich schnell ist. "Ich habe nicht vergessen, dass Bottega Veneta eine Taschenmarke ist, somit ist sie im Kern Bewegung, mit starken Frauen, die sich bewegen und reisen", so Blazy. Seine Models waren im reifen Alter, viele davon frühere Supermodels.

"Ich halte nicht viel von der Vorstellung der reinen Jugend. Ich stelle mir lieber vor, dass meine Eltern zu Bottega Veneta kommen können und Dinge finden, die sie lieben", so der ausgesprochen ruhige Franko-Belgier.

Eine Kollektion ohne falsche Töne, mit ledernen Flamenco-Röcken, einem Trio großartiger abstrakter Cocktailkleider mit Intreccio-Thigh Boots, und einem himmlischen transparent-silbernen Cocktailkleid mit lilafarbener Unterwäsche von Vittoria Ceretti. Eine Anspielung an sinnliche Frauen im italienischen Film.

"Gerne stelle ich mir vor, dass meine Zeit gekommen ist. Ich fühle mich sicher genug und weiß, wie ich meine Arbeit zu tun habe. Voilà!", lachte er.

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