Mango richtet seine China-Strategie neu aus und pausiert Ausbau des Filialnetzes
Mango überarbeitet seine China-Strategie. Im Jahr 2019 entschied sich die spanische Marke, sich mit der lokalen Hangzhou Jingzhe Clothing Group zusammenzuschließen, um ihr physisches Netzwerk im Land durch die Eröffnung von 16 neuen Stores auszubauen. In Anbetracht der aktuellen Situation im Einzelhandel und der digitalen Expansion hat sich die Marke für eine Revision ihres Wachstumsplans in dem Land entschieden.

Wie die Marke gegenüber FashionNetwork.com bestätigte, wird sich Mango langfristig auf die Entwicklung des digitalen Kanals konzentrieren, zum Nachteil der physischen Geschäfte. Die in Barcelona ansässige Marke hat in China eine eigene Online-Verkaufsseite und wird auch über das Multi-Brand-Portal Tmall, eine Tochter der Alibaba-Gruppe, vertrieben.
Die 2019 geschlossene Vereinbarung zwischen Mango und Hangzhou Jingzhe Clothing sah bereits die Möglichkeit vor, das Unternehmen durch einen Auftritt in mehreren lokalen E-Shops im Internet zu entwickeln. "Das Ziel dieser Vereinbarung ist es, unsere virtuelle und physische Präsenz auf dem chinesischen Markt, einem der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt, zu erhöhen", erklärte Mango-CEO Toni Ruiz damals.
Die Entscheidung von Mango, sich auf den digitalen statt auf den physischen Handel zu konzentrieren, hat zum Ausscheiden von David Sancho geführt, dem ehemaligen China-Chef der Marke, der das Filialnetz des Landes leitete. Sancho, der 17 Jahre lang bei Mango tätig war, ist laut seinem LinkedIn-Profil seit einem Monat Chief Strategy Officer beim Technologie-Dienstleister Re-Hub.
Als die Marke Ende Januar 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie ihre Geschäfte in China schließen musste, hatte sie 26 Standorte im Land.
Aber China ist nicht nur ein entscheidender Markt für Mango – es ist auch das Land, in dem der größte Teil der Produktion konzentriert ist, mit 242 Fabriken, die insgesamt 29,48% der Produkte der Gruppe herstellen. Die Produkte von Mango reichen von Prêt-à-porter bis hin zu Accessoires und Schuhen. Dies geht aus Dokumenten hervor, die Mango im Oktober letzten Jahres in dem Bemühen um mehr Transparenz veröffentlicht hat. Darin werden die Fabriken in der Lieferkette des Unternehmens aufgelistet.
Mango wurde 1984 gegründet und ist heute einer der führenden Modekonzerne der Welt. Die in mehr als 110 Ländern vertretene Marke erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 2,374 Milliarden Euro. 24% dieser Umsätze stammten aus dem digitalen Kanal, einem der Hauptwachstumstreiber, was das Unternehmen weiter darin bestärkte, seine Strategie in China auf den Online-Verkauf auszurichten. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Online-Stores der Marke verriet Client & Online Director Elena Carasso, dass ihren Prognosen zufolge der Online-Umsatz 2021 die Milliarden-Euro-Grenze erreichen könnte.
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