Mango stellt Alter Made weniger als ein Jahr nach dessen Einführung ein
Im September letzten Jahres kündigte Mango die Einführung von Alter Made an, einer unabhängigen, nachhaltigen und hochwertigen Marke, die das spanische Unternehmen im vergangenen November auf den Markt brachte. Nicht einmal ein Jahr später hat Mango beschlossen, das Projekt zu beenden und stattdessen das Premium-Modell in seine bereits bestehende Marke zu integrieren.
Ursprünglich war Alter Made auf den Online-Verkauf in ausgewählten Märkten, darunter Spanien, Deutschland, Frankreich und die Niederlande, ausgerichtet. Laut Quellen bei Mango, die von der katalanischen Tageszeitung "Diari Ara" bestätigt wurden, hatte Alter Made "die unabhängig gesetzten Ziele nicht erreicht".
Unter der Leitung von Alejandra Mur (ehemalige Einkaufsleiterin von Mango Woman) und mit einem Team von 12 ihr unterstellten Mitarbeitern präsentierte das Label eine erste Kollektion mit 120 Teilen. Das Credo: lokale Produktion und die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien. Die Preise waren folglich höher als bei Mango: 29 Euro für ein Top, 120 Euro für ein minimalistisches Kleid, 140 Euro für eine Strickjacke und sogar 320 Euro für einen wendbaren Anorak.
Ende August letzten Jahres eröffnete Alter Made mit dem Concept Store Merci Paris seine erste physische Verkaufsstelle auf dem französischen Markt. Die folgenden Monate waren jedoch eine Übergangsphase, in der die Marke ihre Lagerbestände auflöste und ihre Verträge mit den Lieferanten beendete. Mango seinerseits wird weiterhin Premiumprodukte über seine kürzlich eingeführte "Selection"-Kollektion anbieten, die Wollmäntel, Leder-Trenchcoats und Seidenhemden umfasst.
Bei den Fast-Fashion-Marken scheint der Trend in Richtung einer Neupositionierung nach oben zu gehen. Es ist jedoch eine schwierige Aufgabe, qualitativ hochwertigere Produkte anzubieten, die bei den Kundinnen ein besseres Image haben und sich durch hochwertigere und umweltfreundlichere Linien auszeichnen, ohne dabei die Rentabilität zu opfern. Seit der Übernahme des Vorstandsvorsitzes von Inditex durch Marta Ortega steht auch der spanische Modekonzern vor eben dieser Herausforderung. Nachdem er jedoch auch seine Premiummarke Uterqüe eingestellt hat, konzentriert sich die Gruppe auf die Neupositionierung von Zara mithilfe von Kapselkollektionen oder der Zusammenarbeit mit Luxusgrößen wie Narciso Rodríguez.
Das 1984 gegründete Unternehmen Mango steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 25 % auf 1,22 Milliarden Euro und übertraf damit das vor der Pandemie erzielte Umsatzniveau. Die von Toni Ruiz geleitete Marke mit Hauptsitz in Barcelona ist auf 110 internationalen Märkten aktiv und hat in jüngster Zeit ihr Produktportfolio durch die Einführung von Linien wie Mango Teen und ihrer neuen Home-Linie erweitert.
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