Fabeau
29.01.2015
Mexx: Rettung durch neuen strategischen Investor aus der Türkei
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29.01.2015
Mexx soll auch in türkischen Händen seinen Markenkern behalten
Konkrete finanzielle Details sind nicht bekannt, aber offenbar hat die türkische Eroğlu Holding einen mehrstelligen Millionenbetrag für die Übernahme der Modekette Mexx bezahlt. Die Übernahme wurde gestern vom Interim-CEO Herman Hovestad und Insolvenzverwalter Frits Kemp bestätigt.
Für die Eroğlu Holding, ein privat geführtes Familienunternehmen mit geschätzt rund 2 Mrd. Euro Jahresumsatz und knapp 700 Filialen in der Türkei, Russland und Osteuropa , soll sich die Übernahme lohnen. „Mit 500 Geschäften in 56 Länder, über 5.000 Verkaufspunkten, 6.000 Mitarbeitern, zentralen Vertriebskapazitäten und einem Umsatz von einst 1,2 Mrd. Euro hat Mexx großes Potential auch unsere Marken Colin's und Loft zu stärken. Mit der Übernahme können wir unseren Ruf in der Modebranche stärken“, erklärte der Vorsitzende Nurettin Eroğlu. Konkret ist geplant, Colin's und Loft stärker in Westeuropa zu etablieren.
Momentan verhandelt die Holding mit Franchisenehmern. Zunächst sollen acht Filialen in den Niederlanden eröffnen, erklärte Hovestad der Zeitung NRC. In Westeuropa geht es um mehrere Dutzend Geschäfte. Wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind, soll Mexx wieder mit 200 Stores präsent sein. Eroğlu will dabei das „bewahren, wofür Mexx steht“. Der Kern der Marke soll erhalten bleiben. Die Mexx Geschäftsführung und der Insolvenzverwalter zeigten sich zufrieden mit der Übernahme durch den strategischen Investor statt eines weiteren Finanzinvestors: „Eroğlu will Mexx wirklich fortsetzen.“
In guten Zeiten setzte Mexx über 1,2 Mrd. Euro um - zuletzt war es nur noch ein Fünftel davon
Mexx wurde in den 80er Jahren von Rattan Chadha gegründet, der die Marke 2001 an den US-Modekonzern Liz Claiborne verkaufte. Nachdem sich das Geschäft seit 2010 als zunehmend schwierig und unprofitabel entpuppte, verkauften die Amerikaner Mexx 2011 an die Private-Equity-Gesellschaft The Gores Group. Die konnte den Abstieg der Marke nicht aufhalten und entließ das Unternehmen im Dezember in die Insolvenz.
Foto: Mexx / Graphik: fabeau
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