Fabeau
08.12.2010
Mieten in 1A-Lagen werden teurer
Fabeau
08.12.2010
Seit dem Jahr 2000 sind die Mieten für Ladenlokale in den 1A-Lagen der deutschen Innenstädte um durchschnittlich 8,7 Prozent gestiegen, das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Maklerunternehmens Lührmann, bei der die Preise von 253 deutschen Einkaufsstädten über die letzten 10 Jahren verglichen wurden. Im Jahr 2000 lag der durchschnittliche Spitzenmietpreis bei 53,77 Euro/Quadratmeter. Bis 2008 sind die Preise in Bestlagen um 5,18 Euro/Quadratmeter gestiegen. Aufgrund der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 überschritten die durchschnittlichen Quadratmeterpreise nicht die Grenze von 59 Euro, sondern gingen auf 58,49 Euro zurück. 2010 blieben die Spitzenmieten mit 58,47 Euro/Quadratmeter relativ stabil.
Lührmann rechnet jedoch schon im kommenden Jahr mit steigenden Mietpreisen, da die Expansionsgeschwindigkeit vieler internationaler Unternehmen nach Deutschland spürbar zunimmt. Modeanbieter wie Forever 21, Gina Tricot, Urban Outfitters oder Abercrombie & Fitch suchen nicht nur hier, sondern weltweit nach Top-Standorten. Achim Weitkamp, der Geschäftsführender Gesellschafter bei Lührmann, weiß, dass internationale Handelsunternehmen „Vorzeigestandorte in den deutschen Metropolen häufig als Sprungbrett für die Expansion in die (deutschen) Mittelstädte“ nutzen. So hat es schon H&M vor 30 Jahren und Zara vor elf Jahren gemacht. „Offensichtlich garantiert die Bestlage den Einzelhändlern eine durchweg hohe Kundenfrequenz und somit erstklassigen Umsatz. Es ist daher gesichert, dass hier auch zukünftig die Mieten hoch und die Premiumflächen in den beliebtesten deutschen Fußgängerzonen von Hamburg über Berlin bis München im Fokus der erfolgreichen nationalen und internationalen Filialunternehmen sind“, so Weitkamp.
* Für ein 80-120 m² umfassendes Ladenlokal im Zeitraum von 2001 bis 2010
Die höchsten Mietsteigerungen verzeichnete Lührmann übrigens in Berlin (+76,5%), Nürnberg (+52,5%) und München (+39,1%). In den zehn wichtigsten deutschen Einkaufsstädten waren die Mietpreissteigerungen durchweg höher als im deutschlandweiten Mittel. Des Weiteren gibt es signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Regionen und Standorten: Städte mit negativer Gesamtprognose oder mit Standortnachteilen, etwa in Form von schlecht integrierten Innenstädten, werden dabei weiter unter Druck geraten, prognostiziert Lührmann.
Dennoch ist Deutschland im Vergleich zu anderen Regionen ein eher moderates Preisgefilde: In New York mietete die japanische Fast Retailing Gruppe für einen neuen Uniqlo Flagship-Store in der 5th Avenue rund 8.300 Quadratmeter für stolze 1,66 Mio. Euro – das entspricht einem Quadratmeterpreis von 200 Euro.
Foto/Quelle: Lührmann
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