Von
Reuters
Reuters
Veröffentlicht am
24.08.2009
24.08.2009
Modefirma Gerry Weber legt auch in der Krise zu
Von
Reuters
Reuters
Veröffentlicht am
24.08.2009
24.08.2009
Düsseldorf (Reuters) - Die Modefirma Gerry Weber wächst im bisherigen Jahresverlauf gegen den Branchentrend.
Gerry Weber Shop |
"Beim gesamten Umsatz des Konzerns liegen wir etwa acht Prozent über Vorjahr", sagte Firmenchef Gerhard Weber in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Die eigenen Einzelhandelsgeschäfte hätten zwei bis drei Prozent zugelegt, während der Markt drei Prozent eingebüßt habe.
Weber räumte aber ein, in einigen Ländern von der Wirtschaftskrise doch stärker betroffen zu sein. "Natürlich haben auch wir Einbrüche, vornehmlich in Russland, Großbritannien, Spanien und den Mittleren Osten." Das sei zum einen währungsbedingt, hänge aber auch mit der hohen Arbeitslosigkeit in vielen Ländern zusammen.
Der westfälische Konzern hatte im Frühjahr wegen der Nachfrageflaute seine Umsatzziele gekappt und für das Ende Oktober auslaufende Geschäftsjahr ein Plus von etwa sechs Prozent auf mindestens 600 Millionen Euro als Ziel genannt. Ursprünglich waren Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich geplant. In dem Interview äußerte sich Weber nicht zur Umsatzprognose.
Große Belastungen durch die Pleiten von Wehmeyer, SinnLeffers, Hertie und Karstadt erwartet Weber für sein Unternehmen nicht. "Unser Forderungsausfall liegt bei 0,1 Prozent", zitiert ihn die Zeitung. Ohne Kreditversicherung liefere Gerry Weber keine Ware. Nach der Zerschlagung von Karstadt erwarte er zudem, dass der zu Metro gehörende Konkurrent Kaufhof einige Häuser weiter betreiben werde. "Karstadt verschwindet, aber nicht die Kunden", gab sich Weber zuversichtlich. Ambitionen, Marken zuzukaufen, zeigte Weber nicht. Fast alle Marken seien ihm schon angeboten worden. "Gott sei Dank bin ich nie dem Wahn verfallen, der Größte werden zu wollen". Für ihn sei es wichtig, alles an einem Standort gebündelt zu haben.
© Thomson Reuters 2024 All rights reserved.