Moncler Genius: Die Demokratisierung der Mode … Live!
Bemerkenswerte Cocktailkleider und Swing Coats mit übergroßen Gänseblümchen-Drucken, beeindruckende Alternativen mit verschiedenen XL-Seerosen und windgepeitschten Regenwäldern, extrabreite Puffer Coats mit Zebraprints und Geparden-Jumpsuits mit passenden Schutzhelmen, ... Gezeigt wurden sie unter einer Eisenbahnbrücke im Zentralbahnhof von Mailand, Milano Stazione Centrale. Die Decke war mit einem fantastischen Monet-inspirierten Bild bedeckt, das einen starken Kontrast zu den schwarzen Blumen darum herum bildete.
Richard Quinn zeigte eine brillante Kollektion für Moncler Genius, mit 18 Looks des britischen Wunderkinds. Die 10 Schauen unter der Hauptbahnlinie des Mailänder Bahnhofs hatten ebenso viel Ähnlichkeit mit Kunstinstallationen wie mit Modeschauen. Zusammen bildeten sie die jüngste Ausgabe von Moncler Genius unter dem Titel: "One House Many Voices".
Die wahre Demokratisierung der Mode: Man kann die Veranstaltung als eine modische Antwort auf das französische Kulinarik-Projekt Le Fooding bezeichnen, in dessen Rahmen Haute Cuisine auf die Straße gebracht wird. Im Fall von Moncler werden modeorientierte Designs in die Öffentlichkeit getragen. Die Atmosphäre am Mittwochabend fühlte sich somit eher wie ein Rockfestival an als ein Modeevent. Vor den Eingängen der verschiedenen Warenhäuser standen rund 5000 Fans Schlange.
Zu den weiteren berauschenden Performance Fashion-Events zählt die Valentino-Show von Pierpaolo Piccioli, der mit Liya Kebede zusammenarbeitete. Gemeinsam verwandelten sie Muster aus dem Geburtsland der Designerin, Äthiopien, in funktionstüchtige Couture-Kleider mit überdimensionierten Matelassé-Schals. Das dazugehörige Video wurde in einem verfallenen Renaissance-Palast gedreht und auf eine Bahnhofswand projiziert.
Auch die Palm Angels-Vision war mehr als sympathisch. Sechs Space Station-Anzüge in metallischen Farben und mit Kapuzen versehen, konnten einmal pro Minute von einem Zuschauer über einen Buzzer mit einem Spritzer in Primarfarben eingedeckt werden.
Auch bemerkenswert war Simone Rochas geisterhafte Kollektion mit wahnsinnig gekräuselten und mehrschichtigen schwarzen Kattunkleidern und Mänteln mit Kristall-Rändern, gezeigt in einem nachgebildeten silberfarbenen Birkenwald.
Doch die Show übertrumpfte sie alle: Mit seinem Sinn für Dramaturgie packte Craig Green eine Reihe riesiger Parkas auf übergroße Fleischspieße und stellte sie in fünf Meter Höhe aus. Riesige Fans ließen diese schaurig ertönen, das Szenario hätte von Fritz Lang oder Ridley Scott stammen können.
Alles in allem scheint die Bezeichnung "Genius" für diese einzigartige Joint Show eine klare Untertreibung zu sein.
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