
Isabel LEONHARDT
25.11.2020
Neue Investoren für Bonita

Isabel LEONHARDT
25.11.2020
Große Erleichterung herrscht bei Bonita nach Bekanntgabe der neuen Investorengruppe. Der Gläubigerausschuss habe im Zuge des Investorenprozesses dem Management-Buy-Out durch Branchenexperten um Bonita Geschäftsführer Karsten Oberheide einstimmig den Zuschlag erteilt, teilt das Unternehmen mit.

"Wir sind glücklich und stolz über die Entscheidung des Gläubigerausschusses für unser Fortführungskonzept und das in uns gesetzte Vertrauen. Meine Partner und ich freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit dem Bonita-Team den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen und die Zukunft des Unternehmens zu gestalten", sagt Geschäftsführer Karsten Oberheide.
Das Investoren-Team werde den eingeleiteten Sanierungskurs mit Nachdruck fortsetzen und die Restrukturierung abschließen. Zum Managementplan gehöre die konsequente Re-Fokussierung der Marke im Segment der Damenoberbekleidung auf die Zielgruppe der sogenannten Best-Ager-Kundinnen.
In einem nächsten Schritt soll nun der Insolvenzplan fertiggestellt und bei Gericht eingereicht werden. Die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich im Januar 2021 stattfinden wird, muss dem Plan zustimmen.
Im Zuge des gerichtlichen Sanierungsverfahrens wird Bonita-Geschäftsführer Oberheide durch die Sanierungsexperten Rechtsanwalt Dr. Thorsten Bieg, Rechtsanwalt Prof. Dr. Gerrit Hölzle (beide Kanzlei Görg) und Rechtsanwalt Detlef Specovius (Kanzlei Schultze & Braun) unterstützt. Sie sind als Sanierungsgeschäftsführer (CRO) in die Geschäftsführung von Bonita eingetreten.
"Wir sehen bei der Zukunftslösung für Bonita ein tragfähiges Geschäftskonzept, sehr engagierte Mitarbeiter und intakte Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten, sodass wir von der Fortführung von Bonita überzeugt sind", sagt Dr. Thorsten Bieg.
Der Sanierungskurs von Bonita schreite unterdessen voran, so das Unternehmen. Die bereits Ende 2018 eingeleitete Neupositionierung der Marke zeige trotz der Corona bedingten Einschränkungen Erfolge. So habe Bonita die Stammkundinnen wieder in die Filialen zurückgeholt und neue Kundinnen gewinnen können. Dies bestätige die positive Umsatz- und Ertragsentwicklung nach dem ersten Lockdown im Frühjahr/Sommer 2020.
Im Zuge des Anfang-Juni 2020 eingeleiteten Schutzschirmverfahrens habe das Unternehmen alle Filialen und Kostenstrukturen auf den Prüfstand gestellt. Während der überwiegende Teil der Bonita-Filialen erhalten bleibe, müsse sich das Unternehmen von nachhaltig unprofitablen Stores trennen und die Strukturen im Headquarter verschlanken.
Dank der Zugeständnisse einiger Vermieter sei es Bonita gelungen, Stores vor einer Schließung Ende Dezember zu bewahren.
Bonita betreibt rund 450 Filialen, 52 Shop-in-Shops und ist neben dem Kernmarkt Deutschland auch in Österreich, der Schweiz, in den Beneluxstaaten aktiv. Das Unternehmen beschäftigt 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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