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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.11.2021
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4 Minuten
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Neugestaltung der Lieferketten im Fokus der Luxusbranche

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.11.2021

Die aus der Pandemie gezogenen Lehren werden Mode- und Luxusunternehmen dazu zwingen, ihre Lieferketten eingehend zu prüfen und näher mit ihren Zulieferern zusammenzuarbeiten, um flexibler zu werden. Auch nachhaltige Aspekte müssen dabei stärker berücksichtigt werden. Diese Revolution dürfte die Rationalisierung der gesamten Stoff- und Bekleidungsbranche beschleunigen. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch von Sistema Moda Italia (SMI) in Mailand präsentierte Studie. Diese wurde vom italienischen Branchen-Dachverband an einer öffentlichen Versammlung präsentiert.


Der Wirkwarenfabrikant Uno Maglia wurde von Holding Industriale übernommen - holdingmoda.it


In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 entgingen der Luxusbranche weltweit EUR 13 Milliarden Umsatz, im Vergleich zu 2019 schrumpfte sie um 31 Prozent. Von diesem Rückgang waren die einzelnen Unternehmen ungleich betroffen. 40 Prozent der Branchenakteure verzeichneten einen Umsatzeinbruch um über 35 Prozent.  Im Bereich der persönlichen Luxusgegenstände sackte die Nachfrage um 20 bis 25 Prozent ein. Nun, angesichts der schrittweisen Erholung der Branche, dürfte die Geschäftstätigkeit im Super-Premium-Segment stärker anziehen als bei den Premium-Marken.

Luca Bettale ist Teilhaber bei Long Term Partners, der italienischen Filiale von OC&C, und Verfasser der Studie. Für ihn steht fest, dass die Erholung nicht einheitlich verläuft. Die europäischen und japanischen Märkte sind noch weit von ihrem Vorkrisenniveau entfernt und die Touristenströme weiterhin sehr schwach. Dazu kommen mit der Explosion der Strom- und Rohstoffpreise neue kritische Faktoren hinzu, die die Unsicherheit mit noch mehr Unsicherheit belasten. Ebenfalls fallen die großen Grundtrends ins Gewicht, die sich mit der Pandemie noch beschleunigten: die explosionsartige Zunahme lokaler Einkäufe, das Erstarken der jungen Generationen, die sich in der Mode eher für bequemere und weniger formale Bekleidung interessieren, die immer dringender verlangte Dienstleistungs- und Produktpersonalisierung, die Erweiterung des digitalen Umsatzes von 5 auf 20 Prozent am Gesamtumsatz, die Nachhaltigkeit, die für viele Luxuseinkäufe zur Grundvoraussetzung geworden ist und natürlich auch die Bedeutung der Technologie.

"Mit Covid-19 sind sich die Marktakteure angesichts der Unterbrechung der Nachfrage der extremen Anfälligkeit ihres Modells bewusst geworden. Sie müssen auch neue Parameter berücksichtigen, darunter die steigende Bedeutung von Umweltaspekten in allen Märkten, die besonders bei jungen Kunden einen immer stärkeren Einfluss auf den Kauf von Luxusgütern ausüben. Die neuen Generationen plädieren für die Kreislaufwirtschaft und kaufen vermehrt bei zirkulär agierenden Marken", so der Forscher.

Vor diesem Hintergrund muss die Luxusbranche dringend schnellere Entscheidungsprozesse einführen und ihr Betriebsmodell überarbeiten, angefangen bei der internen Organisation, dem Engagement für die Zulieferer und der vor- und nachgelagerten Logistik. Ziel ist es, sich besser vor Risikosituationen zu schützen, indem die Warenlager und Stores zum Beispiel nicht mehr zu Beginn der Saison gefüllt, sondern Produkte an einem zentralen Ort gelagert werden, um sie nach Bedarf zu verteilen. Die Marken müssen in ihrem Geschäftsmodell auch zwei entscheidende neue Elemente aufnehmen, so Luca Bettale: Der Wert der Zeit, der stetig zunimmt und die Nachhaltigkeit.

Optimierung der Anzahl Zulieferer



Bettale sagt, dass diese radikale Neuorganisation Luxushäuser dazu zwingen wird, ihr Lieferantenportfolio zu optimieren, indem sie die Schwachstellen ihrer Lieferketten erkennen und Mittel zu ihrer Behebung ergreifen. "Alle Unternehmen untersuchen eine mögliche Umstellung auf neue Lieferanten, um reaktiviere Partner zu wählen, die den Ansprüngen der nachhaltigen Produktion entsprechen können. Wir gehen in Richtung einer radikalen Aussortierung, bei der es zwingend Gewinner und Verlierer geben wird. Diesbezüglich befindet sich Italien in der Spitzenposition und muss es auch bleiben. Somit ist die Annäherung zwischen den Marken und ihren Lieferanten mit von beiden Partnern getragenen Nachhaltigkeits- und CSR-Programmen unabdingbar", erklärt Bettale weiter.


Die Studie wurde an einer Versammlung von SMI präsentiert - SMI


"Um einen solchen Wandel anzustoßen, sind Technologie und ein großer Maßstab unverzichtbar. Das bedeutet, dass der gesamte Prozess mit einem wichtigen Beitrag der Technologie und einer Verbindung zwischen allen beteiligten Partnern eingerichtet werden muss. Dies erfordert große Investitionen, wie auch einen großflächigen Ansatz, der horizontal greifen kann, beispielsweise um die Produktion eines selben Produkttyps, oder vertikal, durch das Angebot einer umfassenden Dienstleistung", erklärt Luca Bettale.

Vision und Flexibilität



Konkret fordert diese neue Vision von den Lieferanten stetige Kreativität und eine schnelle Entwicklung von Prototypen, um in der Lage zu sein, den Marken laufend Ideen zu liefern. Sie müssen auch die Nachfrage planen und bedienen, durch die kleinere Chargen, die in häufigeren Lieferungen präsentiert werden. Die Lieferung muss nicht mehr als Deadline betrachtet werden, sondern als ein regelmäßig wiederkehrendes Treffen.

Diese neuen Produktionsmodelle mit mehr Flexibilität im Herstellungsprozess bedeuten auch, dass die Kosten hierfür gemeinsam mit den Kunden getragen werden. So müssen auch die Lieferanten ihre Ziele und Kosten im Rahmen mehrjähriger Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung mit den Marken teilen. Eine Entwicklung, die zwangsläufig zu einer weiteren Aggregierung der Branche führen wird. Dies löst eine stärkere Vertikalisierung aus, da immer mehr Luxus-Häuser und -Gruppen ihre Zulieferer übernehmen, aber auch von Investmentfonds gesteuerte Lieferantenaggregate sind ein Thema.

"Zusammengefasst muss die Nähe der Produktion im Vordergrund stehen. Vorbei sind die Produktionsstätten in China, Vietnam, Bangladesch und Indien, bevorzugt werden europäische Plattformen und etwas mehr Produktion in der Türkei. Die Branche muss sich auf wirksame Modelle ausrichten und eine flexiblere Verbindung mit reaktiveren Lieferanten pflegen, während der Umwelt höchste Aufmerksamkeit zukommt", schließt Luca Bettale.

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