Nike startet Reseller-Dienst für Sneaker
Der Resale-Markt erfreut sich in Frankreich zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt durch den Erfolg der Plattform Back Market, die sich auf den Wiederverkauf von Elektronikartikeln spezialisiert hat. Doch analog zum Second-Hand-Trend interessiert der Ansatz immer mehr Wirtschaftsakteure.
Der weltgrößte Sportausrüster startete am 12. April sein Wiederverkaufsangebot für Nike-Sneaker. Produkte, die innerhalb von 60 Tagen nach dem Kauf an Nike Refurbished zurückgesendet werden und sich für den Wiederverkauf eignen, werden analysiert und in drei Kategorien eingeteilt: Wie neu, mehrmals getragen und mit leichter Abnützung sowie Schuhe, die Herstellungsfehler aufweisen oder deren Farbe verblasst ist.
"Das Team verwendet verschiedene Produkte und Tools, um den Schuhen wieder ein fast neues Aussehen zu verleihen. Wenn die Schuhe in einem Nike-Geschäft landen, wird der Preis je nach Modell und Zustand festgelegt. Durch praktische Hinweise auf dem Schuhkarton kann auf einen Blick festgestellt werden, welches Modell darin ist und in welchem Zustand sich dieses befindet", erklärt die Marke in einer Mitteilung. Für den Verbraucher umfasst der Kauf denselben Service wie bei allen anderen Nike-Produkten. So können Refurbished-Artikel bis zu zwei Monate nach dem Kauf retourniert werden.
Angesichts der Vervielfältigung der Resale-Plattformen will Nike durch diesen Dienst im aufstrebenden Second-Hand-Markt Fuß fassen. Der Test startet zunächst in den USA, mit fünfzehn Stores. Doch will Nike das Modell danach breitflächig auf die USA ausdehnen, bevor das Angebot dann auch auf anderen Märkten zur Verfügung gestellt wird. Die Tatsache, dass ein Marktriese wie Nike einen solchen Test startet, ist bedeutend. Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. Mai 2020 endete, entfielen USD 25 Milliarden des gesamten Konzernumsatzes von 37 Milliarden auf Schuhe.
Für den amerikanischen Konzern bildet Refurbished eine neue Maßnahme des Programms Nike Move to Zero, in dessen Rahmen Nike nachhaltigere Lösungen umsetzen will. Das vor zwei Jahren angestoßene Programm bezweckt eine Verringerung der Kohlenstoffemissionen und Abfallmengen. Der Konzern aus Beaverton setzt Strategien zur Verwendung von und Forschung zu nachhaltigeren Stoffen um, sensibilisiert Sportler für den Klimawandel und entwickelt neue ökologische Design-Ansätze, um weniger Rohstoffe zu verwenden und die Stoffe nach Möglichkeit wiederzuverwenden.
Mit dem Refurbished-Programm sollen aber nicht nur Produkte eingesammelt werden, die wiederverkauft werden können. Laut Konzernangaben sollen Schuhe, die aufgrund ihrer Abnutzung nicht mehr für den Wiederverkauf geeignet sind, aber noch immer getragen werden können, an Verbände gehen. Produkte, die nicht mehr getragen werden können, werden einem Rohstoff-Recyclingprogramm zugeführt. Es bleibt zu sehen, welcher Anteil der Millionen von Produkten, die Nike jährlich verkauft, in einigen Saisons über Nike Refurbished wiederverkauft wird.
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