Online-Händler in ganz Europa kämpfen mit zu hohen Lagerbeständen

Von

Matthieu Guinebault

Übersetzt von
Felicia Enderes

Veröffentlicht am
06.04.2020

Wie der stationäre Handel leidet auch die Hälfte der europäischen E-Commerce-Händler infolge der Covid-19-Krise unter zu hohen Lagerbeständen, das ergab die Umfrage des europäischen Verbandes der Online-Händler, Ecommerce Europe. Mode, Luxusgüter und Kosmetika seien von diesem Phänomen besonders betroffen.

Im Rahmen dieser Umfrage wurden in den letzten Tagen nationale Vertretungsorgane des E-Commerce-Sektors in 13 europäischen Ländern befragt. Nur 21,43% der Befragten gaben an, dass ihre Mitglieder nicht von Überbeständen betroffen seien.

Auf der anderen Seite gaben 35,71% an, dass ihre Portale bereits unter zu hohen Beständen leiden. Weitere 14,29% glauben, dass dieses Problem, wenn es nicht bereits der Fall ist, vermutlich schnell eintreten werde. Der Rest des Panels glaubt, dass sich dieser Trend noch veschlimmern werde, 28,57% der Befragten sind der Meinung, dass die Situation noch nicht klar genug sei, um eine Antwort abzugeben.

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"In den meisten Ländern handelt es sich bei den Sektoren, die von diesen Überbeständen betroffen sind, um die Mode-, Kosmetik- und Luxusgüter-Branche sowie reisebezogene Produkte", berichtet Ecommerce Europe. Auch für den Nahrungsmittelsektor bestehe ein Risiko: "Konkret erwähnte der italienische E-Commerce-Verband Consorzio Netcomm, dass eine kritische Situation für bestimmte Arten von saisonalen landwirtschaftlichen Produkten entstehen könnte, die zu dieser Zeit geerntet werden. Dies hängt weitgehend mit Fragen der Personalkapazität zusammen".

Am Vortag hatte Contentsquare, Spezialist in Sachen E-Commerce-Analyse, Zahlen veröffentlicht, die die Überbestände in den Lagern der europäischen Mode- und Luxusgüterindustrie beleuchten. In der Woche vom 23. bis 29. März ging der Website-Traffic in diesen beiden Sektoren um 4,3% bzw. 33,1% im Vergleich zum Normalfall zurück, wobei die Transaktionen um 0,9% bzw. 30,6% abnahmen. Diese Zahlen sind je nach Ausmaß der Eindämmungsmaßnahmen in den einzelnen Ländern jedoch mit Vorsicht zu betrachten.