Fabeau
28.06.2013
Otto Group will französisches eCommerce-Geschäft selbst managen
Fabeau
28.06.2013
3 Suisses & Co. sollen zukünftig unter der Otto-Alleinführung gemanagt werden
Die Otto Group hat für ausgewählte Unternehmen der 3SI Gruppe ein Übernahmeangebot unterbreitet. Es handelt sich dabei um die B2C eCommerce- und Service-Aktivitäten des französischen Konzerns, namentlich die Versender Blancheporte, 3 Suisses, Becquet, Venca, Unigro, Magnet, Vitrine Magique, Helline, Witt, 3 Pagen und OTTO Office sowie die Dienstleistungsunternehmen Dispeo (Lagerlogistik), Mondial Relay (Distributionslogistik), Mezzo (Kundencenter), Taylormail (Mailing Spezialist) und Cité Numérique (Produktion von digitalen Inhalten). Die Sparten Finanzdienstleistungen und B2B-eCommerce sollen im bestehenden Joint Venture mit FIPAR, an der u.a. auch die Muliiez-Familie beteiligt ist, bestehen bleiben.
Die Otto Group ist bereits seit rund 30 Jahren an der 3SI Gruppe mit 51% beteiligt. Nach dem Verkauf des Finanzdienstleisters Confidis im Jahr 2009 hat sich die Beteiligung allerdings wenig zufriedenstellend entwickelt. Daher wurde ein umfassender Transformationsprozess gestartet, bei dem mehr als 100 Mio. Euro in Logistik, IT und eCommerce-Strukturen investiert worden sind – ohne, dass die Zahlen deutlich besser wurden. Die Suche nach einem Käufer für die Beteiligung verlief wohl im Sande, aus diesem Grunde entschlossen sich die Hamburger wohl nun zum Frontalangriff: Dem guten Geld noch mehr hinterher zu werfen. Als Alleineigentümer erhoffen sich die Hanseaten die eCommerce- und Service-Aktivitäten straffen zu organisieren zu können, um endlich die eigenen Anforderungen an Wachstum und Profitabilität zu erfüllen. Erfahrung haben sie in dem Bereich schließlich ausreichend und auch mit einer strafferen Unternehmensführung können die Otto-sianer mittlerweile auch punkten: Das selbst aufgelegte Restrukturierungsprogramm FOKUS sorgte bei den drei Universalversendern Otto, Baur und Schwab nicht nur für mehr Profil sondern auch bessere Ergebniskennzahlen. Es könnte also sein, dass man die Story nun einfach ins Französische überträgt.
Foto: 3 Suisses
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