28.04.2023
P&C Hamburg gibt Wachstumsstrategie bekannt
28.04.2023
Mit der Insolvenz von Peek&Cloppenburg Düsseldorf ist manchem die Krise im stationären Modehandel vielleicht erst richtig bewusst geworden. Bei Peek&Cloppenburg Hamburg reagiert man allerdings verstimmt auf eine offenbar verbreitete Annahme, die Hanseaten seien davon auch betroffen. Die wirtschaftliche und rechtliche Unabhängigkeit beider Unternehmen scheint außerhalb der Branche nicht gesetzt. Quasi als Gegenoffensive hat P&C Hamburg nun seine Wachstumspläne bekannt gegeben.

Der Textilhändler will sich bis 2030 zu einem führenden Marktplatz für Mode und Lifestyle entwickeln – stationär wie digital. Zur Transformation setzen die Hanseaten auf eine konsequente Vernetzung der eigenen Stores mit dem eigenen Onlineshop Vangraaf.com. Neben dem Ausbau von Van Graaf zur Plattform stehe auch die Erschließung weiterer Premium-Standorte in Deutschland und Europa auf der Agenda. Dafür könne man auf "eine agile Firmenkultur und Stabilität in der Führung bauen".
Die Veränderungen im Textileinzelhandel und beim Kaufverhalten betrachtet das hanseatische Unternehmen als Ansporn. Schon lange vor der Pandemie hat es die Weichen gestellt, um sich als starke Marke weiterhin erfolgreich im äußerst dynamischen Modemarkt zu behaupten.
Die Kernaufgabe bestehe darin, das "klassische analoge Einkaufserlebnis und digitale Konsumerwartungen in ein wirtschaftliches Ökosystem für integriertes Fashion-Shopping zu überführen. Ob in der physischen oder virtuellen Welt". Der Ausbau des Omnichannel-Angebots und damit das Erreichen der Kundschaft über alle Kanäle und Touchpoints hinweg sowie die Bereitstellung smarter Services stehen für P&C Hamburg im Vordergrund.
Dafür sei man gut aufgestellt: So können sämtliche Produkte bei Van Graaf über die Stores bestellt werden, die zugleich auch Internet-Retouren annehmen. Ist ein Wunschartikel nicht in der richtigen Größe vorrätig, bestellt das Personal ihn direkt im Onlineshop. Ausgeliefert wird der Artikel dann nach Hause oder an eine beliebige andere Adresse in Deutschland. Wer beim Besuch im Store ein Teil entdeckt, kann sich sowohl vom Personal vor Ort als auch selbst über die Van-Graaf-App passende Outfit-Empfehlungen und die Verfügbarkeit in anderen Farben und Größen anzeigen lassen.
Die Hamburger entwickeln Van Graaf dazu bereits seit 2020 zum reichweitenstarken Marktplatz für Partnerprodukte von rund 500 Marken weiter. Außerdem ist P&C Hamburg mit seinen Eigenmarken-Kollektionen verstärkt auf Drittplattformen wie etwa About You oder Zalando vertreten.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Stores. So wurde kürzlich der Standort Hamburg-Osdorf im Elbe Einkaufszentrum durch eine Fläche mit Designer- und Trend-Labels für Frauen aufgewertet. Das Department "Premium for Women" führt Marken wie Max Mara, Joop und Drykorn im Sortiment.
Überarbeitet wird derzeit auch der Store im Bremer Einkaufscenter Weserpark. Eine neue Wäscheabteilung soll ab Anfang Mai außerdem den Store in Hannover bereichern. Die dann größte Lingerie-Inszenierung der Unternehmensgruppe soll eine steigende Nachfrage nach angesagten Underwear-Brands bedienen, heißt es aus Hamburg.
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