Paco Rabanne: Ein Abschied von der Utopie

Von

Godfrey Deeny

Übersetzt von
Aline Bonnefoy

Veröffentlicht am
02.03.2023

Mit seiner jüngsten Runway-Show verabschiedete sich das Modehaus am Mittwochabend in Paris von seinem Gründer Paco Rabanne und enthüllte insgesamt sechs Looks des verstorbenen Kreativdesigners.

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Mit Rabannes Tod im Februar endete eine bemerkenswerte Karriere. Die Kriegswaise aus dem spanischen Bürgerkrieg wurde zu einem der bedeutendsten Modedesigner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Seine Mischung aus Industrie, Metall, Technologie und Mode lebte in dieser Show und den Designs seines Nachfolgers Julien Dossena weiter.

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“Danke, Monsieur Rabanne. Danke für Ihre Aufrichtigkeit. Dieses einzigartige Stilmanifest, das eine neue Modernität definierte. Danke für Ihren utopisch-kreativen Ansatz, der die Grenzen unserer Wirklichkeit erweiterte. Danke für Ihr radikales Engagement und Ihren persönlichen Ausdruck. Sie zählen zu denjenigen Menschen, die unser Weltbild verändert haben. Danke, Paco Rabanne, für dieses Vermächtnis", schrieb Dossena auf kleinen Kärtchen, die auf allen Sitzen bereitlagen.
 
Pacos Kleider wurden aus Aluminium, Kunststoff und Ketten gefertigt und waren dafür bekannt, dass sie ebenso laut wie bahnbrechend waren. Mit einer brillanten Reihe Glas- und Metall-Cocktailkleidern knüpfte Julien an diese Tradition an, eine technisch angehauchte Neuinterpretation von Rabannes Werks. Die Entwürfe bildeten eine Kakofonie aus Knittern und Rattern – von bezaubernden kristallenen Kugelröcken mit Mini-BH bis hin zu einem bemerkenswerten metallischen Etuikleid, aus dem Stalaktiten aus Kunststoffeis hervorgingen.

Seine schönsten Entwürfe waren jedoch lange Seidenkleider mit surrealistischen arkadischen Prints – Wüstenklippen, Landschaftsbilder und riesige Rosen, wie bereits auf der Einladung zur Show.

Um neue Wege einzuschlagen, eröffnete Dossena seine Show mit Woll- und Kaschmirentwürfen im Kunst-Shearling-Look. Weit entfernt von Rabanne und stellenweise nicht sehr überzeugen, und doch vereinnahmend durch ihre Neuartigkeit.

Zum Finale ertönte ein langer Begleitkommentar Rabannes über die Verbindung von Industrie und Studio auf seiner Suche nach einer neuen Form der Couture, die Frauen schmeichelte.

Ein letzter Atemzug für Paco mit der ersten Show des von ihm gegründeten Hauses, seit er im Alter von 88 Jahren an der bretonischen Küste verstorben ist.