Pandora: Leichte Erholung im vierten Quartal nach schwierigem Jahr
Das abgeschlossene Geschäftsjahr war schwierig für das dänische Schmuck-Unternehmen. China erwies sich in vielerlei Hinsicht als schwieriger Markt und die leichte Erholung im vierten Quartal reichte nicht aus, um am Jahresende im Plus zu enden.

Der Umsatz schrumpfte um 8 Prozent auf DKK 21,9 Milliarden (EUR 2,93 Mrd.), in lokalen Währungen betrug der Rückgang 6 Prozent. Das Vorsteuerergebnis (EBIT) verschlechterte sich von DKK 6,4 Milliarden (EUR 856 Mio.) auf DKK 5,9 Milliarden (EUR 789 Mio.) und der Gewinn belief sich auf DKK 2,9 Milliarden (EUR 388 Mio.) im Vergleich zu DKK 5 Milliarden (EUR 669 Mio.) im Vorjahr.
Und im neuen Jahr scheint keine Trendwende in Sicht: Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatzrückgang um 3 bis 6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr kommt dies dennoch einer leichten Verbesserung gleich. Weiter geht Pandora von einer Betriebsgewinnmarge (exkl. Restrukturierungskosten) von über 23 Prozent aus, was gemessen am Vorjahreswert von 26,8 Prozent einem Rückgang entspricht. Doch die Prognosen für 2020 wurden ohne Berücksichtigung möglicher Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie erstellt.
China ist für das Unternehmen ein wunder Punkt. Rund 10 Prozent des Gesamtumsatzes werden in Honkong und Festlandchina erzielt. Zusätzlich zu den anhaltenden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Protestbewegung in Hongkong musste Pandora aufgrund der Coronavirus-Epidemie rund einen Drittel seiner chinesischen Stores schließen. CEO Alexander Lacik erklärte, die Geschäftstätigkeit sei "zum Stillstand gekommen" und auch die noch offenen Läden verzeichnen sehr niedere Besucherzahlen.
Doch obwohl nun einige Stores zeitweilig geschlossen werden mussten, siedelten sich die Sales-Herausforderungen vor allem im Großhandels-Kanal an. Der Umsatz in den eigenen Stores stieg im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent auf DKK 14 Millionen (EUR 1,9 Mio.), im Großhandel hingegen ergab sich ein Rückgang um 22,1 Prozent auf DKK 6,725 Milliarden (EUR 900 Mio.).
Im vierten Quartal ging der Gesamtumsatz um 1 Prozent auf DKK 7,9 Milliarden (EUR 1,05 Mrd.) zurück. Auf vergleichbarer Fläche betrug der Rückgang 4 Prozent. Im Vergleich zum Gesamtjahr ergibt sich somit im letzten Quartal eine leichte Verbesserung. Dies zeigt, dass das Unternehmen den Schwierigkeiten im China zum Trotz mit dem Turnaround Fortschritte macht. Über die Hälfte des Jahresgewinns wurde im Weihnachtsquartal erzielt. Der Black Friday trug besonders in den USA und in Großbritannien zu einem Verkaufshoch bei.
Alexander Lacik, der erst seit April 2019 als CEO von Pandora tätig ist, wird als Turnaround-Spezialist gepriesen. Er berichtete, das Unternehmen habe im letzten Quartal weltweit mehr Kunden verzeichnen können.
Der Umstrukturierungsplan "Programme Now" wurde im November 2018 eingeführt und sieht umfangreiche Marketing-Investitionen vor, wie auch neue Kollektionen und Collaborations mit prominenten Partnern.
Der CEO gab zwar zu, dass die chinesischen Kunden mit zielgerichteteren Marketingbotschaften angesprochen werden müssen, um die Besonderheiten der Marke besser zu kommunizieren. Doch in anderen Regionen scheint dies bereits zu funktionieren. Laut Lacik schnitt das Unternehmen im vierten Quartal in Italien, Frankreich und Deutschland gut ab, wie auch in Großbritannien und den USA.
"Mit dem Abschluss des Geschäftsjahrs 2019 endet auch das erste Jahr unseres zweijährigen Umstrukturierungsplans", erklärte der CEO. "Wir haben in sehr kurzer Zeit bedeutende Änderungen eingeführt und die Ergebnisse im vierten Quartal stimmen uns zuversichtlich".
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