Pandora verweist trotz Verlust im ersten Quartal auf anhaltende Stärke
Der dänische Schmuckhersteller Pandora veröffentlichte am Dienstag die Ergebnisse des ersten Quartals. Durch seine "starke Finanzlage" könne das Unternehmen "einer längeren Covid-19-Krise standhalten".

Doch diese Stärke konnte den durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Umsatzeinbruch nicht wettmachen. Eine Enttäuschung für das Unternehmen, dem nach rückläufigen Umsatzzahlen in den vergangenen Jahren endlich die Kehrtwende gelungen zu sein schien.
Dennoch blieb das Unternehmen optimistisch und erklärte, es habe "zu Beginn des Jahres 2020 positives organisches Wachstum" verzeichnet. Der Monat März sei offensichtlich schwierig gewesen, doch schon im April habe der Online-Absatz im dreistelligen Bereich zugenommen.
Unter dem Strich war der Umsatz im ersten Quartal dennoch rückläufig, er sank von DKK 4,8 Milliarden (EUR 643 Mio.) im Vorjahr um 13 Prozent auf DKK 4,172 Milliarden (EUR 559 Mio.). Das Unternehmen erklärte, die "Markendynamik" habe im Januar und Februar für positives organisches Wachstum gesorgt, doch im März sie dieses wieder eingebrochen. Die EBIT-Marge von 15,3 Prozent lag deutlich unter dem Vergleichswert von 22,5 Prozent im Vorjahr.
Das Unternehmen, das mit rückläufigen Umsatzzahlen zu kämpfen hatte, ergriff verschiedene Turnaround-Maßnahmen, die zu Beginn des Jahres erste Früchte trugen. Doch die positive Performance im Januar und Februar konnten Pandora nicht vor dem 17-prozentigen Umsatzeinbruch (11 Prozent auf Like-for-Like-Basis) bewahren. Der organische Umsatz ging um 14 Prozent zurück.
Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug DKK 638 Millionen (EUR 86 Mio.), was über dem von den Analysten prognostizierten Wert von DKK 622 Millionen (EUR 83 Mio.) lag. Doch unter dem Strich ergab sich dennoch ein Verlust. Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen DKK 24 Millionen (EUR 3 Mio.), in der Vergleichsperiode stand an dieser Stelle ein Gewinn von DKK 797 Millionen (EUR 107 Mio.).
In den ersten beiden Monaten des Jahres folgte der Umsatz einer Wachstumsrate von 1 Prozent, getragen durch die wichtigsten Absatzmärkte wie die USA, Großbritannien, Italien, Frankreich und Deutschland. Für das Unternehmen steht fest, dass dies "vor der Covid-19-Eskalation auf einen erfolgreichen Turnaround" hinwies.
Doch für das Unternehmen, das bis zu 90 Prozent seiner Verkaufsstellen schließen musste, ergaben sich dadurch Schwierigkeiten in allen Märkten. Anfänglich litt Pandora vor allem in China, ab März dann auch in Europa und den USA. In der letzten Märzwoche brach das Wachstum im Einzelhandel um 70 Prozent ein. Doch verbesserte sich dieser Wert bis Ende April auf einen Rückgang um 55 Prozent, "gestützt auf eine starke Online-Performance und die schrittweise Wiedereröffnung unserer Verkaufsstellen, bislang vor allem in Deutschland".
Der Präsident und Geschäftsführer Alexander Lacik erklärte: "Wir konzentrieren uns hauptsächlich darauf, durch die aktuelle Krise zu steuern. Unter unseren 28 000 Angestellten haben wir nur einige wenige Covid-19-Fälle verzeichnet. Der Konzern bereitet sich nun auf die Erholung nach der Pandemie vor und unsere starke Performance im Januar und Februar stärkt unsere Zuversicht in die anhaltende Markendynamik. Wir haben Kostenkontrollmaßnahmen eingeführt, um sicherzustellen, dass wir über die erforderliche Finanzstärke für ein starkes Comeback verfügen, wenn sich die Nachfrage wieder normalisiert".
Das Unternehmen setzte mehrere umgehende Kosten- und Liquiditätsschutzmechanismen um, hält aber dennoch am Turnaround-Plan fest. Hierbei fokussiere Pandora auf "die volle Ausschöpfung Markendynamik, wenn die Nachfrage wieder anzieht".
Pandora habe die Geschäftstätigkeit einem Belastungstest unterzogen, in dem das Worst-Case-Szenario mit einer Totalschließung aller Verkaufsstellen bis Ende 2020 gleichgesetzt wurde. Das Unternehmen verfüge über ausreichend Finanzmittel, um einer solchen Belastung standzuhalten. Es verfügt bei seinen wichtigsten Geldgebern über zusätzliche Kreditfazilitäten in Höhe von DKK 3 Milliarden (EUR 402 Mio.) und plant den Verkauf eigener Aktien im Wert von DKK 8 Millionen (EUR 1 Mrd.) in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren.
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