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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
30.04.2018
Lesedauer
5 Minuten
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Parfümeur Dominique Ropion: "Wir machen heute nicht weniger gute Parfüms als vor 30 Jahren"

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
30.04.2018

Very Irresistible von Givenchy, La nuit de l’homme von Yves Saint Laurent, La vie est belle von Lancôme, Jungle Elephant von Kenzo, Alien von Thierry Mugler und Carnal Flower von Frédéric Malle: Das sind nur einige der Kreationen oder Co-Kreationen von Dominique Ropion. Als Meister-Parfümeur des Duftentwicklers International Flavors & Fragrances (IFF) ist Ropion eine wichtige Figur der internationalen Parfümeriebranche. Anlässlich der Veröffentlichung seines Buchs "Aphorismes d’un parfumeur" (z. dt.: "Aphorismen eines Parfümeurs"), in dem er seine ersten Erinnerungen in der Welt der Düfte schildert und aus dem Alltag seines Berufs erzählt, sprach der französische Schöpfer mit FashionNetwork.com über seine Vision der Parfüm-Industrie.


Dominique Ropion - DR


FashionNetwork.com: Wie kamen Sie dazu, Parfümeur zu werden?


Dominique Ropion: Schon als kleines Kind war ich von Düften fasziniert. Ich kannte den Beruf, da mein Großvater, wie auch meine Eltern, eine Zeit lag für Roure arbeiteten. Roure (1991 mit Givaudan fusioniert, Anm. d. Red.) war eine der renommiertesten Parfüm-Firmen und kreierte Düfte wie L’air du Temps und Opium, um nur wenige zu nennen. Ich entschloss mich dennoch für ein Physik- und Mathematikstudium. Doch während eines Praktikums im Roure-Labor erfuhr ich, dass sich einer der angehenden Studenten der Parfümerie-Schule umentschieden hatte. Ich unterhielt mich mit den Parfümeuren Jean-Louis Sieuzac und Pierre Bourdon, wie auch mit dem damaligen CEO von Roure, Jean Amic, und ihre Erklärungen entsprachen dem, wonach ich gesucht hatte. Die Entscheidung fiel dann sehr schnell, wo ich normalerweise monatelang zögere.

FNW: Welche Berufsbezeichnung bevorzugen Sie: "Nase" oder Parfümeur? Und wie würden Sie Ihren Beruf definieren?

DR: Den Begriff Nase mag ich nicht besonders, das ist etwa so, als würde man einen Maler eine Hand oder ein Auge nennen. Parfümeur ist doch gut, das entspricht dem Beruf. Wir sind Komponisten der Düfte oder von Parfüms. Der Parfümeur erschafft olfaktorische Formen, das erkläre ich auch in meinem Buch. Dabei sehe ich Parallelen zu anderen bestehenden Kunstformen.

FNW: Wie viele Parfüms haben Sie im Laufe Ihrer Karriere geschaffen oder bei wie vielen Parfümkreationen waren Sie mitbeteiligt?

DR: …. Ach, das weiß ich nicht genau. Das ist schlussendlich auch gar nicht so wichtig, was zählt, ist wie viele davon 20 oder 30 Jahre später noch da sind (lacht) … Gut, nach 30 Jahren bleibt wohl nicht so viel übrig, obschon Ysatis [Givenchy, Anm. d. Red.] immer noch verkauft wird und seinen treuen Kundenstamm hat.

FNW: Die europäischen Normen zu Inhalts- und Rohstoffen verändern sich häufig. Beeinflusst dies Ihre Arbeit?

DR: Das trifft vor allem auf Kosmetika zu, die Parfümerie ist in geringerem Ausmaß betroffen. Aber es ist ein interessanter Aspekt, denn in "veränderte Normen" schwingt für mich untergründig auch die Vorstellung mit, dass das Parfüm nicht mehr so riecht wie früher. Ich denke, da muss man sich vor dem vermeintlichen olfaktorischen Gedächtnis in Acht nehmen. Nur wenn man beide Parfüms vor sich hat kann man dem nachgehen und sagen "Ah ja, tatsächlich, da gibt es einen bedeutenden Unterschied". Vielleicht gibt es tatsächlich Unterschiede, doch dass diese gleich den Kern des Parfüms ändern, wage ich zu bezweifeln. Ich kenne keinen großen Klassiker, der deswegen seine Identität eingebüßt hätte.

FNW: Der Parfümeur scheint wieder aus dem Schatten herauszutreten: Jacques Cavallier-Belletrud bei Louis Vuitton, Olivier Polge bei Chanel, usw. Verändert sich das Berufsbild?

DR: Es ist natürlich fantastisch, dass hochkarätige Parfümeure für ihre Arbeit in diesen Luxushäusern anerkannt werden. Doch habe ich nicht das Gefühl, dass sich daraus eine Weiterentwicklung des Berufs ablesen lässt. Vielleicht liest man etwas mehr über uns in der Presse als früher – nehmen Sie dieses Interview zum Beispiel. Doch bei jeder Neueinführung ist die Presse da, und ich auch, das war schon 1984 mit Ysatis so. Die wahre Veränderung rührt daher, dass sich die Frequenz der neuen Parfüms erhöht hat, dadurch komme ich rein mathematisch gesehen öfter zu Wort.

FWN: Haben Sie einen deutlichen Anstieg der Anzahl der Parfüm-Launches bemerkt?

DR: Zwischen zwei maßgeblichen Düften hat sich die Wartezeit wahrscheinlich nicht verkürzt. Zwischen Very Irresistible von Givenchy und dem bald marktreifen Nachfolger sind fast zehn Jahre vergangen. Doch in der Zwischenzeit wurden viele Flanker [Düfte, die in Anlehnung an bestehende Parfüms entstehen, Anm. d. Red.] herausgegeben.

FWN: Die Branche ist ebenfalls im Wandel begriffen, viele Nischenmarken wurden aufgekauft, so wurde auch diejenige Ihres Freundes Frédéric Malle von Estée Lauder übernommen. Schränkt diese Annäherung die Freiheit der Parfümeure ein?

DR: Es gibt noch immer eine bedeutende Anzahl an Nischenmarken, doch heben sich nur wenige von den anderen ab. Für Frédéric Malle hat die Übernahme nichts geändert, er ist immer noch für die Marke verantwortlich und arbeitet wie früher weiter. Ich denke, das verhält sich wie vieles in großen Unternehmen, wie beispielsweise für mich als Parfümeur bei IFF: Wenn viele Menschen beteiligt sind, erschwert dies die Verfahren, doch wird die Kreativität nicht beeinträchtigt. Und die Übernahmen bringen doch auch frischen Wind in die Marken.

FWN: Waren Sie nie versucht, Ihre eigene Parfümmarke zu gründen, wie Francis Kurkdjian?

DR: Nein, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass mich das wirklich interessiert. Doch wenn jemand auf mich zukäme, wenn sich eines Tages ein Mäzen präsentierte … nein, in Tat und Wahrheit habe ich keine Lust auf all die Einschränkungen, die damit einhergehen. Vielleicht als Ego-Booster? … nein, auch das nicht! (lacht).
 
FWN: Kommt es noch vor, dass Sie Ihnen unbekannte Düfte entdecken?

DR: Es gibt Produkte botanischen Ursprungs, die komplett neu sind, aber das braucht Zeit. Zeit, sie zu finden, die Pflanzen hierherzubringen, Extrakte zu erstellen, Tests zu machen, …
Da verstreichen schnell ein paar Monate. Wenn man dann vom neuen Duft überzeugt ist, muss man die botanische Sorte weltweit schützen lassen, was viel Geld und abermals viel Zeit in Anspruch nimmt. Dann muss man auch die Toxizität prüfen. Bevor ein neuer Duft überhaupt produziert werden kann, vergehen so mehrere Jahre.

FWN: Gibt es einen Duft, den Sie nie wiedergeben konnten?

DR: Der Duft der Haut ist interessant, aber es ist sehr schwierig, ihn wiederzugeben. Auch Oud-Düfte [eine Art arabisches Räucherholz, Anm. d. Red.] mit Syntheseprodukten nachzuahmen, um einen möglichst naheliegenden Duft zu kreieren, ist sehr schwierig. Davon lasse ich mich jedoch nicht abschrecken, solche Versuche können sehr lehrreich sein.

FWN: Mit welchen Veränderungen ist der Beruf des Parfümeurs in Zukunft konfrontiert?

DR: Wenn man sich die Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren anschaut, was hat sich da schon grundlegend verändert? Nicht viel, wenn Sie mich fragen, denn wir machen heute nicht weniger gute Parfüms als vor 30 Jahren. Es stimmt natürlich, dass die Herstellung heute mit mehr Einschränkungen verbunden ist, aber es gibt auch viel Neues. So glaube ich beispielsweise, dass wir bald keine tierischen Noten mehr haben werden. Umso besser! Dann machen wir etwas Neues. Eine weitere Änderung betrifft Marken, die ihre Düfte intern entwickeln, wie Dior, Louis Vuitton und Hermès. Doch geht diese Entwicklung nur sehr langsam vonstatten.

Aphorismes d'un parfumeur von Dominique Ropion
Hrsg.: Editions Le Contrepoint, Sammlung: Nez Littérature

 

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