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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
27.06.2022
Lesedauer
4 Minuten
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Pariser Menswear-Schauen am Sonntag: Kontrastierende Visionen bei Thom Browne und Celine

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
27.06.2022

Am Sonntag war Paris die Bühne für zwei kontrastierende Visionen: Thom Browne bot elegante Cross-Dressing-Looks aus Bouclé-Wolle und Hedi Slimane beglückte Tausende Teenie-Fans mit einem Retro-Rockerstatement.
 

Celine: Banale Kleider, rauschende Show



Ein Wort, das wir uns zur Beschreibung von Hedi Slimane nie hätten vorstellen können, ist 'banal'. Doch kam einem am Sonntag während seiner jüngsten Show für Celine genau dieses Adjektiv in den Sinn.


Celine Frühjahr-/Sommerkollektion 2023 - Celine


Nicht die Veranstaltung an und für sich war banal, sondern ein großer Bestandteil der Kollektion. Die ganze Show knisterte mit einer spürbaren Hektik. Die Veranstaltung, die im Palais de Tokyo am Seine-Ufer organisiert wurde, begann mit tosenden Menschenmengen – mindestens 3000 Fans – die Rockstars, Influencer und K-Pop-Sängern zujubelten.
 
Als die K-Pop-Königin und Celine-Markenbotschafterin Lisa von Blackpink eintraf, flippten die Fans aus, brachten Absperrungen zum Fall und kreischten ihr zu. Mit 78 Millionen Instagram-Followers war ihr eine gewisse Beliebtheit sicher.

Auch Bernard Arnault, der reichste Mann Europas und Anführer des LVMH-Clans, zu dem auch Celine gehört, stimmte in den Jubel ein. Er filmte Lisas Ankunft mit weiteren Popstars wie V von BTS und Park Bo-gum auf seinem Mobiltelefon, während eine kleine Schar Security-Mitglieder und Dutzende asiatische Influencer ihn nachahmten.

Als die asiatischen Stars schließlich zu ihren Plätzen fanden, steigerten sich die Paparazzi im Innern in einen solchen Rausch, dass einem das Schnappen von Piranhas dagegen fast beruhigend erscheint.

Als sich die Situation wieder beruhigte, startete die eigentliche Show mit smart geschnittenen Blazern und Smokings, mit Kristallen übersät und mit silbernen Fäden und Perlen geschmückt. Dazu trugen die Models Shorts und Chelsea-Boots mit dicken Sohlen und gefärbte und zurückgestylte Haare, wie wir sie von frühen Roxy Music-Coverbildern kennen.

Hedis Lieblingsschuh war ein kubanischer Cowboy-Absatzstiefel, der sicherlich Anhänger finden wird. Wie es auch der Marke gelungen ist. Nach einem etwas schwierigen Anfang, bis sich Hedi Slimane bei Celine profilieren konnte, ist die Marke im Aufwind. LVMH veröffentlicht keine detaillierten Angaben zu den Ergebnissen von Celine, doch dem Strahlen von Bernard Arnault und Celine-CEO Severine Merle nach zu urteilen, scheint der Umsatz mit Slimane mehr als zufriedenstellend zu sein.

Doch vielleicht trifft sein Stil den Zeitgeist nicht hundertprozentig. Denn die gezeigte Kollektion war schwach, gemessen an Hedis Standards. Zwischen den paillettenbesetzten Affenanzügen in Smarties-Farben und eher seltsamen Strickpullovern mit Streifen und Sternchen gab es mehrere Fauxpas. Sogar mit seinem berühmten Tailoring lief Slimane nicht zu Höchstform auf, jedenfalls nicht mit den gezeigten Oversized-Jacken mit eingelaufenen Ärmeln.

Und die endlose Wiederholung des Soundtracks, der von Gustaf kreiert und interpretiert wurde und aus dem Satz "You know people do terrible things" bestand, schaffte kaum Abhilfe.

Wie auch die Tatsache, dass wenige Sekunden nach dem Ende der Show – wenn die Gäste ihre Plätze üblicherweise schnell verlassen – eine Lautsprecherstimme verkündete: "Sehr geehrte Damen und Herren, bitte bleiben Sie noch sitzen, Sie können noch nicht gehen". Wem es dennoch gelang, den Security-Mitarbeitern zu entkommen und aus dem Kunstraum zu schlüpfen, wurde draußen von einer so großen und euphorischen Fan-Schar begrüßt, dass man sich im Film "Der Tag der Heuschrecke" wähnte.

Alles in allem, keine großartige Show oder Darbietung für einen so gefeierten Designer wie Slimane. Der Dreh- und Angelpunkt von Hedis Erfolg ist seine Fähigkeit, die Populärkultur und -Kunst durch die Mediane der Mode anzugehen. Diese Show und Kollektion fühlten sich jedoch nur wie ein schwacher Abglanz seiner glorreichen Momente in früheren Saisons an.

Thom Browne



Es ist erstaunlich, wie weit man mit einem grauen Flanellanzug gehen kann, besonders wenn man Thom Browne heißt und seine Show mit fünf Banker-Jungs eröffnet. Doch dann wurde alles ziemlich wild.

Die Eröffnungslooks umfassten enganliegende Jacken, Shorts, Brogue-Schuhe und passende Aktenkoffer. Darauf folgte eine Gruppe von Ikonen, Schönheitsidealen und Grandes Dames von Marisa Berenson bis Farida Khelfa, die Einladungen in der Hand hielten und so taten, als seien sie zu spät zur Show erschienen. Sie zeigten ein gespieltes schlechtes Gewissen und suchten zweifelhaft nach einem Sitzplatz.


Thom Browne Frühjahr-/Sommerkollektion2023 - Thom Browne


Als sie ihre Sitze schließlich fanden, setzten sie ihre Runden durch den Automobile Club am Place de la Concorde fort – in omnipräsenter Bouclé-Wolle, wie sie normalerweise bei Chanel zu sehen ist. Gezeigt in den Farben Pfefferminze, Pink, Limettengrün und Meeresblau, jeweils mit Metallic-Fäden verarbeitet. Coco für coole Köpfe.

Darunter Blazer, Mini-Jacken, Übermäntel und Umhänge, mit vielen verdrehten Accessoires. Männer mit Bouclé-BHs oder Bouclé-Suspensorien. Dazu Bumster-Röcke und Shorts, die den Blick auf viel Gesäß freigaben. Slippers aus Bouclé-Wolle, sowie auch Gürtel, Krawatten und sogar ankerförmiger Mini-Gesichtsschmuck, bis hin zu hundeförmigen Taschen – Jack Russells, Terriers, Corgis und Dackel.

Unauffällige Cowboy-Referenzen gemischt mit eleganten Wasp-Codes, während im Hintergrund ein Country- und Western-Song von bockenden Pferden erzählt. Alle Models trugen zudem kleine Schilder mit ihrer Nummer – wie in alten Couture-Schauen. Nur wurden sie in komplett willkürlicher Reihefolge gezeigt.

Der letzte Look bot einen Bouclé-Cowboy mit entblößtem Po. Wahrscheinlich war er selbst noch nie Richtung Westen geritten, doch seine Imitation eines Bauerntanzes zu Madonnas Song Don’t Tell Me war vorzüglich.

Dafür gab es tosenden Applaus und nach 12 Tagen und rund 100 Shows den wohl lautesten Beifall der Saison.

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