Peek & Cloppenburg eröffnen Conscious-Store am Potsdamer Platz

Von

Rüdiger Oberschür

Veröffentlicht am
19.05.2023

Trotz Schutzschirmverfahren und der Entlassung von 350 Mitarbeitenden hat Peek & Cloppenburg am Opening seines Eco-Megaprojekts am Potsdamer Platz in Berlin festgehalten. Mit dem neuen Store im The Playce gehen die Düsseldorfer einen großen Schritt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsinitiative "We Care Together".

Das als kooperative Plattform angelegte Multilabel-Haus soll weit mehr als nachhaltigere Mode bieten und auch als Ort des Austauschs sowie der Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte dienen. Auch Services zur Verlängerung des Lebenszyklus von Produkten stehen im Fokus. Das Motto: "Not perfect, but better every day".

Der Store solle inspirieren und Impulse geben, erklärt Thimo Schwenzfeier. Der frühere Direktor der grünen Messe Neonyt und spätere Marketingchef des Greentech-Festivals, hat den Laden konzipiert und wird ihn gemeinsam mit Paul Heinemann, dem früheren Leiter der P&C-Filiale in Saarlouis, managen. "Wir wollen sowohl die Menschen ansprechen, die sich bereits Gedanken um nachhaltige Mode machen, als auch eine breitere Masse erreichen und für das Thema begeistern", so Schwenzfeier.

Das Sortiment umfasst überraschend Marken aus dem konventionellen P&C-Angebot, darunter Boss, Marc O'Polo, Marc Cain, Tommy Hilfiger und Replay, von denen laut Schwenzfeier ausschließlich nachhaltige Kapseln eingekauft wurden. Reine Fair Fashion-Labels machen etwa 30 Prozent des Conscious-Sortiments aus.

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Neu ist beispielsweise die DOB-Marke Lanius, die ganz prominent im Eingangsbereich präsentiert wird. Auch Knowledge Cotton Apparel bekommt eine eigene Fläche direkt im Erdgeschoss, gegenüber der Eigenmarke Jake*s Studio aus dem "We care together"-Nachhaltigkeitsprogramm von P&C. Dabei sind zudem Labels wie Vaude und Colorful Standard. Die erweiterte Zusammenarbeit mit Armedangels und Ecoalf wird ebenfalls deutlich sichtbar. 

Den Nachhaltigkeitsaspekt soll auch eine Reduzierung aufs Wesentliche unterstreichen. Zudem hängt deutlich weniger Ware im Store als üblich. Von jedem Teil sind nur vier Größen ausgestellt.    

Nach einer "Architektur des Weglassens" wurde der neue Eco-Store mit seinem 3.000 Quadratmetern Verkaufsfläche so ressourcenschonend wie möglich gestaltet, erklärt Schwenzfeier. So wurde auf zusätzliche Bodenbeläge und auf Deckenabhängungen verzichtet. Überall ist Beton sichtbar, das Möbelkonzept ist deutlich reduzierter. An den Marken-Shops wird der Name der Hersteller nur mittels einer Lichtinstallation gezeigt. Das alles hat einen wirklich autarken Look und unterschiedet sich von üblichen Filialen und Weltstadthäusern der Düsseldorfer.                                              

Die Fassade, die sich vom Erdgeschoss bis in den ersten Stock des Centers zieht, soll noch bis zum Eröffnungstag mit Pflanzen begrünt werden. Grün ist auch das "&"-Zeichen zwischen Peek Cloppenburg. Die Stangen wirken sehr übersichtlich und luftig. Und dazwischen gibt es viel Platz für Interaktion mit dem Kunden und der Community, wie Schwenzfeier erklärt.

Im ersten Untergeschoss findet die Kundschaft außerdem eine gläserne Manufaktur, in der vier festangestellte Schneiderinnen direkt Reparaturen und Änderungen vornehmen. Neben Upcycling-Workshops sind dort Print- und Stickmaschinen aufgebaut, an denen frisch gekaufte oder mitgebrachte Pieces individualisiert werden können. So soll der Conscious-Store auch als ganzheitliche Plattform für Events und Speaker-Programme rund um das Theme Eco-Fachion und Nachhaltigkeit dienen.