02.03.2021
Picard beendet Insolvenzverfahren
02.03.2021
Neustart: Picard hat sein im Mai vergangenen Jahres beantragtes Insolvenzverfahren beendet. Der Obertshausener Lederwaren-Spezialist ist damit nach dem im August begonnenen Verfahren in Eigenverwaltung wieder zu 100 Prozent in Familienhand und voll geschäftsfähig.
Am 18. Dezember hatten die Gläubiger in der Gläubigerversammlung den Insolvenzplan mit einer Planquote jenseits der 60 Prozent bestätigt. Die Aufhebung des Verfahrens wurde am 25. Februar offiziell gültig. Einige Federn hat das Unternehmen dennoch gelassen: 40 Mitarbeiter müssen gehen und 5 der 14 eigenen Läden werden geschlossen. Nur die lukrativen Flughafen-Shops in Frankfurt, Berlin, Stuttgart und München werden weiter betrieben.
Zusätzlich wurde das eigene Werk in Tunesien im Juni 2020 geschlossen. In Deutschland, der Ukraine und Bangladesch werden die Kollektionen aber weiterhin in eigenen Werken gefertigt.
"Die Erhaltung unserer Manufakturen war uns eine Herzensangelegenheit. Nur so kann das Know-how des Feintäschnerhandwerks erhalten werden und wir können diesen Beruf weiterhin mit unseren Meistern begleitend ausbilden", erklärt Geschäftsführer Georg Picard, der das 1928 gegründete Familienunternehmen in vierter Generation leitet.
Die Kollektion will er im Zuge des Neustarts weiter straffen. Basic-Serien mit NOS-Funktion für Damen und Herren sollen aber weiterhin das Grundgerüst bilden. Ergänzt werden diese durch ein saisonales High-Fashion-Programm aus Leder und Synthetik, bei dem die Nachhaltigkeit bei der Materialauswahl eine entscheidende Rolle spiele.
Neben den Ledern, die zum Großteil aus von der LWG-zertifizierten Gerbereien stammen, werden synthetische Obermaterialien sukzessive durch recycelte Synthetics ersetzt, vollständig bis spätestens 2023.
"Wir freuen uns als Familienunternehmen im Normalbetrieb mit einer soliden Kapitalbasis und mit einem klaren Konzept für die Zukunft in das neue Jahr zu starten", so Georg Picard weiter.
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