Pimkie: Generaldirektor Yann Hinsinger tritt zurück
Wie geht es mit der Führungsspitze von Pimkie weiter? Die Damenmodemarke der FashionCube-Gruppe (Mulliez) verliert im Januar ihren Generaldirektor Yann Hinsinger, wie FashionNetwork.com aus internen Quellen in Erfahrung bringen konnte. Der ehemalige Geschäftsführer der Mulliez-Tochter BizzBee übernahm die Führung von Pimkie Ende 2019. Die Geschäftsleitung des Unternehmens bestätigte die Information auf Anfrage nicht.
Es ist noch nicht bekannt, wer auf Yann Hinsinger folgt, doch soll die neue Führungskraft den Mitarbeitenden im kommenden Monat präsentiert werden. Vor Kurzem wurde bereits ein weiterer bedeutender Rücktritt bekanntgegeben: Auch Alain Sallé, der seit zwei Jahren Finanzchef von Pimkie ist, verlässt das Unternehmen.
Die beiden Rücktritte beunruhigen die Gewerkschaftsvertreter von Pimkie. Sie befürchten eine neue Umstrukturierung, noch bevor die jüngste Neuausrichtung ihre Wirkung noch vollumfänglich entfalten kann. Die Gewerkschaft CGT spricht von "Panik" und befürchtet einen neuen Sozialplan für 2022. Die CFDT signalisiert, dass ihre Aktionäre starke Maßnahmen erwarten, um auf die Verluste zu reagieren.
Die nordfranzösische Marke feiert im laufenden Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und führte eine Neuausrichtung durch, um bei ihrer historischen Kundschaft, den 18- bis 25-Jährigen, zu punkten. "Seit zehn Jahren stieg das Durchschnittsalter der Pimkie-Kundin stetig an, der Stil war zu stark auf erwachsene Frauen ausgerichtet", erklärte uns Yann Hinsinger im September in einem Interview. Das Unternehmen launchte im laufenden Jahr auch das Programm 'Pimkie Positive', das Projekte im Bereich Umweltverantwortung umfasst. Dazu zählt auch die Initiative 'Relove', in deren Rahmen in den Läden Second-Hand-Kleider nach Gewicht verkauft werden.
Pimkie beschäftigt 2300 Personen in 600 Läden weltweit, wovon sich 300 in Frankreich befinden. Der aktuelle Umsatz des Unternehmens ist nicht bekannt. Für das Geschäftsjahr 2022 gab Yann Hinsinger lediglich an, dass ein Umsatz von EUR 450 Millionen anvisiert werde (vor der Krise erzielte die Marke rund EUR 500 Millionen pro Jahr).
Im Auslandgeschäft zeichnet sich für Pimkie eine Abkehr ab, nach dem Rückzug aus Belgien und Österreich folgte die Umstellung auf Franchisen in Deutschland, Spanien und Portugal. Bereits 2018 war das Unternehmen von einem Sozialplan betroffen und musste 291 Stellen streichen und 37 französische Verkaufsstellen schließen.
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