Pitti Tutorship-Abteilung fördert Kreativität

Von

Dominique Muret

Übersetzt von
Aline Bonnefoy

Veröffentlicht am
17.05.2016

Das Projekt des Messeveranstalters aus Florenz stieß schon kurz nach seiner Ankündigung auf ein riesiges Interesse: Über 500 Designer stehen bereits auf der Warteliste für einen Platz im neuen „Pitti Tutorship“-Programm. Mit dem Programm sollen Designer auf ihrem beruflichen Werdegang begleitet und unterstützt werden.

„Das Projekt ist das Ergebnis der natürlichen Entwicklung unserer Nachwuchsförderung, die wir seit 25 Jahren im kreativen Raum betreiben. Ich denke, wir können uns bei der Messeorganisation nicht mehr nur auf die Aussteller konzentrieren. Wir müssen auch Verbindungen schaffen zwischen den Unternehmen, den neuen Designern und der Nachfrage am Markt“, so Pitti-Chef Raffaello Napoleone.
Deshalb wurde im Januar eine „Tutoring“-Abteilung mit fünf Mitgliedern gegründet. Geführt wird die neue Einheit vom ehemaligen Modejournalisten und Branchenexperten aus Florenz, Riccardo Vannetti. Er erklärt: „Wir sind am Puls der Kreativität und dieser schlägt stark. Wir wenden uns nicht nur an Nachwuchstalente, sondern auch an erfahrene Designer, die Unterstützung suchen, oder Start-ups, die ein Netzwerk bilden möchten. Wir sind eine Art Beratungsdienst“, so Vannetti.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Rechtsberatung, Vernetzung mit Lieferanten oder eine ganz persönliche Unterstützung. „Für jede Person setzen wir eine Strategie um. Maßgeschneidert! Es geht nicht darum, Kopfjäger zu spielen, sondern den Designern konkret in ihren Karriere- oder Entwicklungsplänen beizustehen. Das heißt, tagtäglich mit Ihnen in Verbindung zu sein“, erklärt Vannetti weiter.

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Seit der Schaffung des Projekts wurden 12 Designer in das Pitti Tutorship-Programm aufgenommen, zwei davon sind Kreativdirektoren. Die Teilnehmenden haben nicht zwingend eine Verbindung zur Männermodemesse Pitti Uomo, sondern haben einen sehr unterschiedlichen Hintergrund. Die 12 Designer stammen hauptsächlich aus Italien, Frankreich (3) und England. Auch ein Japaner und ein Nigerianer sind mit dabei. 40 Prozent der Kandidaten haben eine eigene Marke gegründet.

Für die neue Dienstleistung hat Pitti Immagine eine für die Kandidaten erschwingliche Tarifregelung eingeführt. Die Tutoring-Abteilung und die Designer unterzeichnen einen 4-Saison-Vertrag mit einem festgelegten Ziel über zwei Jahre, der um zwei Jahre verlängert werden kann. Ab einem Umsatz von einer Million Euro werden alle durch das Pitti Tutorship-Programm erzielten Gewinne mit einer Kommission von weniger als 10 Prozent belegt.

„Alle Beiträge werden wieder in das Projekt gesteckt. Die Abteilung wurde nicht nur in Zusammenhang mit den Pitti-Messen gegründet, sondern soll dazu dienen, das gesamte Modesystem in Italien zu fördern. Bereits nach vier Monaten können wir erste Ergebnisse sehen“, schließt Riccardo Vannetti.