Portugal im Rampenlicht bei der Pitti Uomo 95
Nach Südkorea, Afrika, der Ukraine, der Türkei, Dänemark, Australien, Finnland und Georgien steht nun Portugal im Rampenlicht. Es wurde zum Ehrengast der nächsten Pitti Uomo gewählt, die vom 8. bis 11. Januar 2018 stattfinden wird. Diese Nation, die als wichtige Produktionsstätte von hochwertiger Kleidung und Accessoires in Europa anerkannt ist, hat in den letzten Jahren ebenfalls einen regelrechten kreativen Boom erlebt.

"Portugal entwickelt sich zu einem sehr dynamischen Ort in Bezug auf Mode und Kreativität", erklärt Lapo Cianchi, verantwortlich für Sonderprojekte des Messeveranstalters Pitti Immagine. Die Messe organisierte diese Aktion über ihre Pitti Immagine Discovery Foundation mit der portugiesischen internationalen Agentur Selectiva Moda und ihr From Portugal-Programm, das es der portugiesischen Textilindustrie ermöglicht hat, in 15 Jahren an 85 Messen in 35 Ländern teilzunehmen.
Es wurden acht Marken ausgewählt, die ihre Kollektion für Herbst/Winter 2019/2020 im zentralen Pavillon der Messe präsentieren und ein interessantes Spektrum Made in Portugal bieten – zwischen aufstrebenden Labels und etablierten Modehäusern wie Hugo Costa. Hugo Costa, 2010 vom gleichnamigen Designer gegründet, der seine Kollektionen in der Regel während des Portugal Fashion Events in Porto zeigt, präsentiert seine Kreationen zudem in London und seit einigen Saisons auch in Paris. Seine Besonderheit? Herrenmode, die sich mit Konstruktion und Volumen zwischen Minimalismus, Architektur und Street Culture bewegt.
Nycole, ebenfalls spezialisiert auf Menswear und für gewöhnlich bei der "Portugal Fashion" anzutreffen, wurde 2015 von der jungen Designerin Tânia Nicole gegründet, die Herrenmode mit einer Mischung aus Klassik und Sportswear neu interpretiert. Caiagua, ein junges Label, das vor gut einem Jahr gegründet wurde, konzentriert sich auf funktionale Oberbekleidung und Design auf der Suche nach Farbe und Details.
Ecolã wurde 1925 in Manteigas, einem Dorf im Herzen des Massivs Serra da Estrela, im nördlichen Zentrum des Landes, gegründet und ist die älteste zertifizierte Familienhandwerksfabrik portugiesischen Ursprungs, die sich seit drei Generationen auf die Herstellung von Wolle – vom Scheren bis zum Spinnen, einschließlich Weberei – spezialisiert hat. Aus diesem Filz, das aus besonders widerstandsfähiger Wolle lokaler Schafe besteht, werden Teppiche, Kleidung und Accessoires hergestellt.
Was Accessoires betrifft, so wird eine interessante Auswahl an portugiesischem Savoir-faire geboten – von der aufstrebenden Brillenmarke Poente über Labuta-Schuhe und -Accessoires, die der handwerklichen Tradition einen hohen Stellenwert einräumen, bis hin zum Socken-Label WestMister, das 2016 von Luís Campos und Vanessa Marques gegründet wurde und lokale textile Erfahrung, hochwertige Materialien und originelles farbenfrohes Design vereint.
Hinzu kommt die Accessoire-Marke Ideal & Co, die sich auf Taschen und Gepäck aus Leder, aber auch auf Canvas spezialisiert hat, einen ökologischen Herstellungsprozess fördert und, wie alle anderen Projektbeteiligten, zu 100 % in Portugal hergestellt wird.
Zusätzlich zu diesem Fokus auf Portugal, richtet Pitti Uomo, wie in der vergangenen Saison, ebenfalls besondere Aufmerksamkeit auf Südkorea im Rahmen des Projekts "Concept korea", das von der staatlichen Agentur für Kulturförderung Kocca unterstützt wird und es dem koreanischen Herrenmode-Label Beyond Closet ermöglichen wird, zum zweiten Mal in Florenz aufzutreten. Die Herrenmodemarke, die sich als "klassisch mit einem Twist" definiert, wurde 2008 vom Autodidakt Taeyong Ko ins Leben gerufen.
Ebenso wird die Zusammenarbeit mit der japanischen Mode durch einen Raum fortgesetzt, der den sechs Finalisten der Tokyo Fashion Awards im Bereich "Touch !" gewidmet ist. Dieser wird es ermöglichen, in dieser Saison die Arbeiten von Anei, Cinoh, Jieda, Nobuyuki Matsui, Postelegant und Rainmaker zu entdecken. Ein weiteres Projekt, das mit Japan verbunden ist, The Japanese White Leather Project, präsentiert die Kollektionen von vier Designern und ihrer Marke – Ed Robert Judson von Satoshi Ezaki, Kozaburo von Kozaburo Akasaka, Mary Al Terna von Ryuki Yamaka, Midorikawa Ryo von Ryo Midorikawa. Sie alle sind spezialisiert auf die jahrtausendealte Technik des weißen Leders, die in Himeji, in Japans zentraler Kansai-Region, praktiziert wird.
Schließlich wird das im Juni letzten Jahres initiierte Programm "Scandinavian Manifesto" fortgesetzt. Diese Zusammenarbeit mit der dänischen Messe Revolver zeigt eine neue Gruppe von rund fünfzehn skandinavischen Marken, zwischen anerkannten Labels und neuen Talenten: Forét, Henrik Vibskov, Hope, Klättermusen, L'homme Rouge, Mfpen, Mucker, Newline Halo, Norse Projects, Rue De Tokyo, Schnayderman's, Soulland, Tonsure, Uniforms for the Dedicated, Unridden, Whyred.
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