Fabeau
25.11.2010
Prada legt weiter zu
Fabeau
25.11.2010
Auch Prada profitiert von der ungezügelten Nachfrage nach Luxusartikeln im asiatischen Markt. Die luxus- und konsumhungrigen Chinesen, die Nouveau riche aus den Megastädten Shanghai, Guangzhou, Nanjing, Xi'an, Chengdu, Tianjin, Chongqing und Shenzhen, bescheren dem italienischen Modehaus glänzende Geschäfte. In Asien konnte die Prada-Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (Ende Oktober) die Umsätze um über 50% erhöhen. Insgesamt verbuchte der familiengefühlte Modekonzern einen konsolidierten Umsatz von 1,38 Mrd. Euro – das sind 31% mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig verdreifachte sich der Gewinn auf 156 Mio. Euro, das gab das Mailänder Unternehmen am Mittwoch bekannt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 330 Mio. Euro.
Grund für die Umsatz- und Gewinnzuwächse ist der Ausbau des Retailgeschäftes in der boomenden Ostregion, der sich nun auszahle. Um 44% (flächenbereinigt 23%) hat das Retailgeschäft zugelegt, während die Wholesale-Umsätze solide mit 9% wuchsen. Das Wachstum fand aber nicht allein in Asien statt, auch in Europa und Nordamerika kletterten die Umsätze um etwa ein Fünftel. Gleichzeitig kehrt das Modehaus stilistisch zu altem Glanz zurück: Die Chef-Designerin Miuccia Prada trifft mit ihren Entwürfen den Zeitgeist. Gerade erst wurde sie auf der Mailänder Fashion Week für ihre bunt-exotischen Kreationen gelobt.
Diese Entwicklungen stimmen Prada-Chef Patrizio Bertelli optimistisch für die Zukunft. Der immer noch anvisierte Börsengang, für den Prada bereits mehrere Anläufe unternommen hatte, scheint bei dieser Performance immer wahrscheinlicher. Durch ein Listing an der Hongkonger oder Mailänder Börse könnten Schulden, die durch Zukäufe von Häusern wie Miu Miu oder Church’s angelaufen sind, mit einem Mal zurückgezahlt werden.
Foto: © Prada/Jacob Coupe
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