Fabeau
30.11.2011
Prada mit Rekordzahlen, aber ohne COO
Fabeau
30.11.2011

Der italienische Luxuskonzern Prada SpA konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Stichtag: 31. Oktober) zweistellige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis erzielen. Insbesondere in Asien, wo das Unternehmen seit diesem Jahr an der Hongkonger Börse notiert ist, fuhr die Gruppe Rekordzahlen ein. Mittlerweile gilt die Region mit knapp 580 Mio. Euro als wichtigster Kernmarkt.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg der konsolidierte Umsatz um 25% (währungsbereinigt +28%) auf 1,73 Mrd. Euro. Dabei lief das Geschäft insbesondere in den direkt betriebenen Stores (DOS) hervorragend: sie trugen mehr als 1,3 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz bei (+36%) und konnten die Erlöse auf like-for-like-Basis um 23% steigern. Ganz im Gegensatz zu der abflauenden Weltkonjunktur konnte die Performance in den letzten drei Monaten noch einmal beschleunigt werden, wobei die Retailumsätze sogar um 39% zulegen konnten. Bei Betrachtung der Marken verzeichneten sowohl Prada als auch Miu Miu durchschnittliche Wachstumsraten von 25%. Getrieben war das Wachstum maßgeblich von Lederwaren (+41%), die inzwischen mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmachen.
Auch das Ergebnis konnte deutlich verbessert werden. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte die Gruppe ein Ergebnis von 487 Mio. Euro (+28%). Der Nettogewinn belief sich auf 273 Mio. Euro, was einer Steigerung von 75% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Für das laufende Jahr ist CEO Patrizio Bertelli zuversichtlich – dafür sprechen die Stärke des eigenen Markenpotential und das Potential des Luxusmarktes, das von den finanzpolitischen Auswirkungen verschont bleiben könnte. So will die Gruppe sich auch weiter auf den Ausbau des eigenen Vertriebsnetzwerkes widmen. Aktuell betreibt Prada weltweit 365 DOS, 51 mehr als zu Jahresbeginn.

COO Sebastian Suhl verabschiedet sich nach über zehn Jahren
Quasi zeitgleich teilte Prada auch mit, dass der COO Sebastian Suhl zum 29. November aus dem Unternehmen ausgeschieden sei, „um andere Interesse zu verfolgen“. Ein Grund für das Ausscheiden wurde nicht genannt, jedoch ausdrücklich darauf verwiesen, dass es kein Konflikt mit dem Management Board gab. Suhl kam 2001 zu Prada als General Manager für Frankreich, 2005 übernahm er als CEO die Region Asien/Pazifik und wurde im September 2009 zum COO ernannt. Die Suche nach einem Nachfolger wurde bereits eingeleitet.
Fotos: Prada
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