Première Vision Paris plant neue Segmentierung ab Juli 2023
Trennung zwischen inner- und außereuropäischen Herstellern, Kennzeichnung der Aussteller anhand von neun Nachhaltigkeitssiegeln und eine Überarbeitung des Informationsangebots... Première Vision Paris plant ab Juli 2023 größere Veränderungen, um Fachleuten, die auf der Suche nach Materialien und Beschaffungswissen sind, mehr Übersichtlichkeit und Unterstützung zu bieten. Insbesondere, wenn es darum geht, Produktionen nach ökologisch verantwortungsvollen Kriterien zu identifizieren.

Für mehr Transparenz wird die Messe die angebotenen Produkte nach verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien kennzeichnen und hat hierfür neun Gütesiegel und Zertifizierungen ausgewählt: GOTS, Bluesign, Leather Working Group, Oeko-tex Standard 1000, Ecolabel, Global Recycled Standard (GRS), Forest Stewardship Council (FSC), European Flax und ISO 14001. Diese Liste könnte demnächst noch um zwei bis vier neue Zertifizierungen erweitert werden, so die Organisatoren, die rund 400 Zertifizierungen eingehend geprüft haben, wobei sie jenen den Vorrang gaben, die internationales Ansehen genießen und unabhängig betrieben werden.
"Das Ziel ist es, ein Instrument anzubieten, mit dem das Angebot der Messe unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte gelesen werden kann", so Gilles Lasbordes, Managing Director von PV Paris. Er fügte hinzu, dass in diesem Sinne die Aussteller anhand von sechs Kriterien bewertet werden: soziale Initiativen, Auswirkungen der Materialhersteller, Auswirkungen der Bekleidungshersteller, Rückverfolgbarkeit, Zusammensetzung der Produkte sowie Nachhaltigkeit und End-of-Life-Management. Für jede Kategorie wird ein eigenes Logo verwendet, das im Ausstellerkatalog und teilweise auf den Schildern an den einzelnen Ständen zu finden ist. Lasbordes betonte jedoch, dass diese Maßnahmen freiwillig seien und im Ermessen der Hersteller lägen.
Im Zuge der Überarbeitung des Informationsangebots hat die Messe auch ihre eigene Aufteilung überdacht. Der Bereich Fabrics, in dem es um Materialien geht, wird in den Hallen 5 und 6 bleiben, allerdings mit einer neuen Segmentierung. Die europäischen Aussteller werden in der Halle 5 zusammengefasst und wie bisher nach Produktionsschwerpunkten (Stoffe, Strickwaren, Stickereien usw.) aufgeteilt. In der gleichen Halle befindet sich auch der Bereich Design, der dem Textildesign gewidmet ist.
Die außereuropäischen Aussteller sind nunmehr in Halle 6 untergebracht und werden nach Ländern gruppiert. "Das Ziel ist es, der Lieferkette eine neue Sichtbarkeit und Lesbarkeit zu verleihen", erklärt Lasbordes. "Die Möglichkeit, Aussteller aus demselben Land näher zusammenzubringen, war ein langjähriger Wunsch einiger Länder, darunter Japan".

Diese Aussteller werden in Halle 6 neben den Bereichen Yarn, in dem es um Garne und Fasern geht, und Manufacturing, dem Bereich für Fertigprodukte, zu finden sein. Der Konferenzbereich der Messe befindet sich im Herzen der Halle 6, umgeben von den Bereichen Smart Creation und Tech sowie einem neuen Upcycling-Bereich. Außerdem wird es ein Forum für Beschaffungslösungen geben, in dem eine breite Auswahl von 1.500 Produkten vorgestellt wird. "Es geht darum, einen vollständigen Überblick über die Saison zu erhalten und die Suche der Besucher zu strukturieren", erklärt der Messeleiter.
Auch die Foren werden neu gestaltet. Leather (Halle 3) und Design erhalten ihren eigenen Trendbereich. Ebenso wie Accessories (Halle 4), dessen Angebot, das sich auf Zubehör wie Knöpfe, Reißverschlüsse oder Bänder konzentriert, zuvor in den Foren der anderen Bereiche aufgeteilt war. In Halle 5 wird es ein "Inspirationsforum" geben, in dem die 500 kreativsten Produkte der Saison vorgestellt werden. "Der Gedanke dabei ist, die Vielfalt der Première Vision herauszustellen und das Beste zu zeigen", so Gilles Lasbordes.

Was den Service betrifft, so wird die Veranstaltung im Juli ihre Informationsstände für Mode und aufstrebende Marken durch einen "Eco Information Desk" ergänzen. Außerdem wird es eine geführte Tour durch den Bereich Smart Tech geben, und die Führungen werden nun neben Englisch, Französisch und Italienisch auch auf Koreanisch, Japanisch und Chinesisch angeboten.
Mit der Neuausrichtung der Segmentierung, der Informationsinhalte und des Besucherservices will die Première Vision zum nachhaltigen Wandel in der Textilindustrie beitragen. In diesem Zusammenhang informiert der Veranstalter erstmals über seine eigenen Bemühungen in diesem Bereich. Neben der Verwendung von 100 % wiederverwendbaren Ständen und der Bekämpfung von Energie- und Lebensmittelverschwendung gab die Messe an, dass sie in vier Jahren die Menge an produziertem und sortiertem Abfall um 27 % reduziert hat. Der Teppichboden in den Farben der Saison wird als Baumaterial recycelt.
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