Fabeau
30.07.2014
Puma maunzt leise
Fabeau
30.07.2014

Puma zeigt weiter Schwäche, aber bald soll es aufwärts gehen
Laut Pressemitteilung entwickelten sich die Umsatz- und Ergebniszahlen von Puma gemäß der Erwartungen. Die können allerdings nicht sonderlich hoch gewesen sein, denn im zweiten Quartal verbesserten sich die Umsätze währungsbereinigt lediglich um 0,6% auf 652 Mio. Euro. Währungsschwankungen eingerechnet, gab es sogar einen Rückgang von 5,8%. Puma konnte nicht von der Fußball-WM profitieren, denn das wichtige Segment Schuhe schrumpfte um 9,1% auf 278 Mio. Euro, obwohl CEO Bjørn Gulden betonte, dass die Resonanz auf die Fußballschuhe ’Tricks’ hervorragend gewesen sei. Bei den Textilien konnte aufgrund der Nachfrage nach Fußball-Tricots und Fanartikeln ein Plus von knapp 13% erreicht werden. Der negative Währungseinfluss schlug auf das operative Ergebnis durch, das im zweiten Quartal von 31 Mio. auf 13 Mio. Euro sank. Die Marge schrumpfte von 4,5% auf 1,9%. Insgesamt lag der Periodengewinn mit 4 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert von 18 Mio. Euro.
Stagnation im ersten Halbjahr
Entsprechend schwach verlief auch das gesamte erste Halbjahr. Die konsolidierten Umsätze blieben mit 1,38 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Die Wechselkursschwäche sorgte absolut aber für einen Rückgang in der Berichtswährung von 6,5%. Während das Geschäft in der Region EMEA fast ausgeglichen blieb, legte Amerika währungsbereinigt leicht zu, während in Asien ein kleiner Umsatzrückgang hingenommen werden musste. Im Wholesale-Geschäft gingen die Erlöse zurück, doch im Retail konnte ein währungsbereinigtes Plus von 2,9% auf 270 Mio. Euro, knapp ein Fünftel des Gesamtumsatzes, erzielt werden. Das operative Ergebnis sank in den ersten Monaten von 110 Mio. auf 71 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag bei 5,2%. Das Konzernergebnis belief sich auf 40 Mio. Euro. Das sind 28 Mio. Euro weniger als vor einem Jahr.
Gulden bittet um Geduld
Trotz der mauen Zahlen bleibt CEO Bjørn Gulden optimistisch, denn die weltweite „Forever Faster“-Kampagne beginnt in diesem August, und soll Kunden mit Markenbotschaftern wie Usain Bolt oder dem Fußballclub Arsenal London von der „schnellsten Sportmarke der Welt“ überzeugen. Entsprechend wird hinter den Kulissen weiter am Produkt und dem Produktangebot gefeilt: Innovativer, sportlicher und kommerzieller will Puma nach außen auftreten. Die neuen Kollektionen sollen zur Frühjahr/Sommer-Saison in die Läden kommen und wurden von Händlern bislang für gut befunden, so dass es erste positive Anzeichen für das erste Halbjahr 2015 gibt. Um die Margen zu verbessern, wurde darüber hinaus die Entwicklung allein auf Herzogenaurach und die produzierenden Fabriken konzentriert. Die Ideen-Schmieden in London und Vietnam wurden im zweiten Quartal endgültig geschlossen. Trotzdem bittet Gulden und Geduld: „Die Repositionierung von Puma und die Trendwende in der Geschäftsentwicklung benötigen noch etwas Zeit. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir bereits große Fortschritte bei all unseren wichtigsten strategischen Projekten erzielt und die richtigen Schritte eingeleitet haben, damit 2014 die Trendwende gelingt.“

Neuer Mann fürs Operative: Lars Radoor Sørensen
COO Andy Koehler blieb nur ein Jahr
So lange wollte Andy Koehler offenbar nicht warten: Wie das Unternehmen mitteilte, verlässt der erst im letzten Juni angetretene COO das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. Juli 2014. Koehler hat während seiner kurzen Zeit wichtige Weiche in seinem Bereich gestellt und wird der hinter Puma stehenden Kering-Gruppe weiter beratend zur Verfügung stellen. Koehlers Nachfolger ist Lars Radoor Sørensen, der schon knapp über ein halbes Jahr bei Puma ist und dort die Bereiche Business Processes und Intelligence verantwortete. Vor seinem Einstieg bei Puma war der gebürtige Däne schon im Operativen für Bestseller, Esprit oder auch adidas und Lego tätig.
Fotos: DW // Lars Radoor Sørensen
© Fabeau All rights reserved.