Olivier Guyot
10.12.2012
Reebok schließt europäisches Büro
Olivier Guyot
10.12.2012
Reebok verzeichnet seit mehreren Saisons schlechte Ergebnisse. Anlässlich der letzten
Bilanzpressekonferenz von Adidas wies die Marke über die ersten neun Monate des Jahres mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro ein Minus von 15,5 % auf. Zu dieser Negativspirale tragen auch der Verlust des Sponsoringvertrags mit der National Football League NFL an Nike und die Offenlegung peinlicher Betrugsfälle in der indischen Reebok-Filiale im vergangenen April bei.
So musste der Konzern die Umsatzvorgabe für Reebok für das Geschäftsjahr 2015 von 3,9 Milliarden Dollar auf 2,6 Milliarden Dollar senken.
Die Ankündigung einer Umstrukturierung der Markenorganisation kommt denn auch nicht gänzlich überraschend. Diese wird auch an den USA nicht unbemerkt vorbeiziehen. International sind 150 Stellen betroffen, 65 davon werden im internationalen Hauptsitz der Marke in Canton gestrichen. Der europäische Unternehmenssitz in Amsterdam und das Asien-Pazifikbüro in Hongkong werden gänzlich geschlossen.
„Die Umstrukturierung der Marke Reebok in sechs Kernbereiche (Training, Running, Walking, Studio, Classics und Kids) haben wir im Laufe des Jahres bereits angekündigt. Ziel ist es, dass die Marke führender Akteur im Fitnessbereich wird“, so Marketingdirektor Matt O’Toole. „Heute setzen wir diese Maßnahmen fort. Zwischen der neuen weltweiten Organisation in Canton (Massachusetts) und unseren Märkten wird ein globales und direktes Betriebsmodell umgesetzt. Zudem soll unsere Design-Tätigkeit rationalisiert werden. Durch diese Änderungen, die im Januar 2013 in Kraft treten, werden wir wirksamer und leistungsfähiger und können schneller auf den Markt reagieren“.
Dabei stellt sich nur die Frage, was wirklich hinter dieser von oben verordneten Schlankheitskur und der Umstrukturierung durch Adidas steckt. Setzt der deutsche Konzern wirklich auf ein neu auf die Bereiche Fitness und Mode ausgerichtetes Reebok oder könnten demnächst wieder Übernahmegerüchte die Runde machen?
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