Regionale Unterschiede im Retailmarkt
2015 wurden laut einer CBRE-Studie weltweit rund 41,9 Millionen Quadratmeter neue Shopping-Center-Flächen gebaut, im Vergleich zu 39 Millionen im Vorjahr. Fertiggestellt wurden jedoch 16,7 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor, für einen Gesamtwert von 10,7 Millionen Euro.

Die ersten neun Positionen der Top Ten der aktivsten Märkte werden von asiatischen Destinationen belegt. Laut Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE werden zwei Drittel der weltweit laufenden Retailmarkt-Projekte in China umgesetzt. So wurden in den Städten Chongqing, Shenzhen, Chengdu und Shanghai 30 Projekte über insgesamt 3 Millionen Quadratmeter Shopping-Center-Fläche ausgeführt. Auch Wachstumsmärkte wie Manila, Moskau, Mexiko City und Bangalore weisen eine gute Dynamik auf, nur in Osteuropa schrumpft der Markt.
„In zahlreichen Ländern, in denen das Shopping-Center-Aufkommen bereits beachtlich ist und in denen die Nachfrage sinkt, sehen sich die Inhaber mit einem Überangebot im Retailmarkt konfrontiert“, erklärt die Retail-Beauftragte von CBRE, Natasha Patel. „Die Gewinnargumente für Inhaber von Shopping-Center sind nun in erster Linie die Erhöhung der Besucherzahlen durch die Verbesserung der Einkaufserfahrung für die Kunden. Dazu gehört die Bereitstellung eines Verpflegungs-, Bar- und Freizeitangebots im weitesten Sinne“.
Im Kontrast zur asiatischen Dynamik zeigt sich in Europa eine verlangsamte Aktivität, lediglich 15 Prozent der fertiggestellten Projekte betreffen den alten Kontinent (1,6 Millionen Quadratmeter in den untersuchten Städten). Moskau schaffte als einzige nicht-asiatische Stadt den Einzug in die Top 10 der gelieferten Verkaufsflächen. Der Nahe Osten übt auch weiterhin eine große Anziehungskraft auf die Marken aus, insbesondere Dubai, Doha und Katar.
„Im westlichen Europa und in den USA bleibt der Mangel an qualitativen Standorten ein Problem. Diese Regionen setzen deshalb vermehrt auf Aus- und Umbau sowie Neuausrichtungen bestehender Anlagen, in der Hoffnung, dadurch wichtige Marken und Kunden anzusprechen“, resümiert Natasha Patel. „Der Zugang zu hochwertigen Standorten bleibt in zahlreichen Ländern eine Herausforderung und wird die Marken dazu zwingen, alternative Standpunkte mit hoher Besucherfrequenz in Betracht zu ziehen. Dazu zählen beispielsweise wichtige Verkehrsknotenpunkte“.
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