23.11.2020
S.Oliver: Eigener Retail übertrifft Wholesale-Geschäft
23.11.2020
Die S.Oliver Group hat sich im Geschäftsjahr 2019 trotz sinkender Umsätze offenbar ein brauchbares Polster zugelegt. Das können die Rottendorfer in diesem gerade für die Modebranche so schwerem Corona-Jahr auch gut gebrauchen.
Während der Gesamtumsatz der Gruppe um 5,4 Prozent auf rund 1,24 Mrd. Euro sank (Vj.: 1,3 Mrd.), konnte das Modeunternehmen sein Betriebsergebnis jedoch um 12,1 Prozent auf rund 51,6 Mio. Euro steigern (Vj.: 46,1 Mio. Euro).
Damit stieg die Umsatzrentabilität bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 0,7 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 3,5 Prozent.
Für den neuen CFO Volker Christ, der seit März in Rottendorf an Bord ist, dürfte es angesichts der Lage immer noch ein erfreuliches Ergebnis sein.
2019 war der Umsatzanteil aus den direkten Vertriebsaktivitäten, dem eigenen stationären und dem Online-Geschäft mit 57,3 Prozent auch erstmals höher als der Anteil der Erlöse aus dem Wholesale-Geschäft. 2018 lagt der Anteil noch bei 46,1 Prozent.
Der Exportanteil der Unternehmensgruppe lag mit etwa 27,3 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Deutschland bleibt weiterhin der größte Markt.
Eine solide Finanzlage in 2019 habe zunächst einen guten Start in das Jahr 2020 zugelassen. "Im Angesicht der Corona-Pandemie liegt der Fokus auf der Gesundheit unserer Mitarbeiter, der Sicherung unserer Liquidität und auf der Stabilisierung unseres Geschäftes. Das ist uns durch eine proaktive und deutliche Anpassung unserer Kostenstruktur gelungen", konstatiert Christ.
Die Gruppe rechnet für dieses Jahr mit etwa 20 Prozent weniger Umsatz, strebt aber ein ausgeglichenes operatives Betriebsergebnis vor Restrukturierungskosten an, wodurch trotzdem Investitionen möglich sein sollen.
"Wichtige Faktoren sind die schnellere Entwicklung unserer Kollektionen, Effizienzsteigerungen durch die weitere Digitalisierung und Standardisierung unserer Prozesse, die stärkere Internationalisierung des eigenen Retails sowie die Investition in die Begehrlichkeit unserer Marken", fügt der CFO hinzu.
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