Saarland übernimmt Einzelhandelstarifvertrag aus Baden-Württemberg

Am Abend des 18. Juni haben sich die Gewerkschaft Ver.di und die Arbeitgeberseite nach Ende der 6. Verhandlungsrunde auf einen neuen Tarifvertrag für den saarländischen Einzelhandel geeinigt. Die Eckpunkte entsprechen dabei genau dem Vertrag, den die Parteien vor nicht mal zwei Wochen in Baden-Württemberg ausgehandelt hatten. Das ist nicht verwunderlich, denn Philip Merten, Verhandlungsführer der baden-württembergischen Arbeitgeber, hatte bereits Anfang Juni prophezeit, dass der Tarifvertrag Süd-West „Pilotfunktion“ für die Branche habe. Zum 1. Juni sollen also auch im Saarland die Löhne und Gehälter der rund 40.000 Beschäftigten um 3% steigen, im Juni 2012 folgt dann eine nochmalige Anpassung von 2% nach oben. Zusätzlich wurden Einmalzahlungen in Höhe von 50 Euro für den April 2012 vereinbart. Und auch der Urlaub soll einheitlich wie in Baden-Württemberg für alle Beschäftigen auf 36 Werktage festgelegt werden.

Keine Pilotfunktion im Saarland

Der Vertrag läuft für 24 Monate und damit bis zum 31. März 2013. Der Vorsitzende der Tarifkommission der Arbeitgeberseite in Saarland, Olaf Schomaker, äußerte sich nach Verhandlungsschluss erleichtert, aber wenig euphorisch: „Es ist ein Abschluss, der für unsere wirtschaftlich uneinheitlich laufende Branche gerade noch vertretbar ist. Es ist eine rein saarländische Lösung und hat somit keinen Pilotcharakter.“ Bleibt also abzuwarten, wie die Tariflösungen der anderen Länder ausfallen…

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Foto: via flickr