Saint Laurent kehrt an die Pariser Modewoche zurück
Das Modehaus Saint Laurent kehrt nach Paris zurück, nachdem es vor zwei Jahren eine Abgangswelle an der Paris Fashion Week ausgelöst hatte. Dies ist dem offiziellen Kalender des französischen Modeverbands zu entnehmen, der am Dienstagabend veröffentlicht wurde.

Das Label, das von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé gegründete wurde und nun in den Händen des Branchenriesen Kering liegt, setzte in Paris zwei Jahre aus. Seine letzte Show wurde auf einer Insel in Venedig organisiert.
Die Entscheidung, aus dem französischen Modewochenprogramm auszutreten, führte letzten Endes auch zum Rücktritt von CEO Francesca Bellettini von ihrer Funktion an der Spitze der Prêt-à-porter-Abteilung des französischen Modeverbands Fédération de la Haute Couture et de la Mode. Viele andere in Paris ansässige CEOs zeigten sich verärgert über die Entscheidung von Saint Laurent, nicht mehr in Paris zu defilieren.
In der kommenden Saison organisiert Saint Laurent nun eine Show am ersten vollständigen Programmtag, dem Dienstag, 28. September um 20 Uhr. Die Pariser Modewoche findet vom 27. September bis 5. Oktober sowohl mit physischen als auch mit digitalen Veranstaltungen statt. 97 Häuser nehmen gemäß offiziellem Kalender teil, 40 davon organisieren Live-Shows mit Models.
"Von Gesetzes wegen ist der Gesundheitspass für den Zugang zu Schauen mit Vor-Ort-Publikum obligatorisch. Die Fédération de la Haute Couture et de la Mode und die im offiziellen Programm aufgeführten Modehäuser müssen außerdem alle öffentlichen Empfehlungen und Regelungen der Behörden einhalten", betonte der Verband in einer Pressemitteilung.
Alle digitalen Schauen werden auf der digitale Plattform der Pariser Modewoche übertragen.
Im April 2020 überrumpelte das Modehaus die französische Modebranche mit der überraschenden Ankündigung: "Saint Laurent übernimmt die Verantwortung für seinen eigenen Kalender und enthüllt seine Kollektionen nach einem Plan, der mit einer modernen, kreativitätsbasierten Perspektive konzipiert wurde".
Im Zuge dieser Entscheidung entschlossen sich auch mehrere andere Kering-Töchter, der offiziellen Fashion Week fernzubleiben. Gucci, Alexander McQueen und das Label Bottega Veneta, das sogar in London und Berlin Schauen unter Ausschluss der Presse organisierte, verschwanden von den großen internationalen Modewochen .
Diese Fragmentierung der internationalen Schauenprogramme wurde natürlich unter anderem durch die Covid-19-Pandemie ausgelöst. Sie brachte viele Marken dazu, mit neuen Laufstegformaten und Videopräsentationen zu experimentieren.
Erst vor einer Woche verkündete McQueen, dass das Modehaus mit seiner Show nicht nach Paris zurückkehren werde, wo es seit mehr als einem Jahrzehnt defiliert. Es veranstalte seine nächste Laufstegshow am 12. Oktober in London, am Vortag der Eröffnung der Frieze Art Fair. Dieses wurde bereits in der Vergangenheit von McQueen gesponsert.
Copyright © 2023 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.