06.07.2021
SDBI zeichnet FASH-Preisträger zum Start der Frankfurt Fashion Week aus
06.07.2021
Die Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie (SDBI) hat den ersten Tag der digitalen Frankfurt Fashion Week (FFW) genutzt, um die Preisträger des European Fashion Awards (FASH) offiziell auszuzeichnen. Überreicht wurden die Preise für 2020 und 2021, da die Vergabe aufgrund der Pandemie im letzten Jahr unterbrochen werden musste. Vergeben wurden Geldpreise im Gesamtwert von 10.000 Euro.
Preisträger FASH 2020
1. Preis Studierende: Margarita Rozhkova, Universität der Künste Berlin
1. Preis: Bachelor: Erato Fotopoulos, Fachhochschule Bielefeld
1. Preis: Master: Carla Renée Loose, HTW Berlin/ Kunsthochschule Berlin
Die Preisträger FASH 2021
1. Preis Studierende: Lars Witkowski, Hochschule Hannover
1. Preis: Bachelor: Helena Wieser, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
1. Preis: Master: Aylin Tomta, Fachhochschule Bielefeld
Präsentiert wurden die Kollektionen und Preisträger in einem Film von Joachim Schirrmacher (Creative Direction) und Thomas Mocka (Kamera/Schnitt). Zudem hat Jakob Tillmann die ausgezeichneten Arbeiten fotografiert. Tillmann gewann 2019 den erstmalig ausgelobten Sonderpreis Modefotografie.
Modenschau und Preisverleihung wurde im Landhausgarten Fränkel in den "Hamptons von Berlin" aufgezeichnet. Der dreieinhalb Hektar große Park in Kladow gilt als ein Juwel der Hauptstadt und bietet einen imposanten Blick auf den Wannsee sowie Preußens Arkadien mit der Pfaueninsel, die zum UNESO-Weltkulturerbe gehört.
"Wir freuen uns sehr, dass es nach vielen Monaten der Sehnsucht möglich war, einen Tag voller Schönheit, Mode und persönlichem Austausch im Landhausgarten zu erleben", erklärt FASH-Direktor Joachim Schirrmacher die Wahl der Location.
Während die Industrie erstarrt sei, zeichnen sich bei den Studierenden ganz neue Formen der Mode ab, heißt es seitens der Initiatoren. Geschlechterrollen spielten dabei ebenso wenig eine Rolle wie ein klassisches Kleid oder Sakko. Oft gehen die Entwürfe in Richtung Gewand.
Erato Fotopoulos und Lars Witkowski etwa verbinden in ihren jeweiligen Kollektionen Sportswear mit einem hohen Modegrad.
Witkowski hat sich in seiner Kollektion "Oddity 1400" mit dem Altaraufsatz "Goldene Tafel" der Benediktinerabteikirche zu Lüneburg aus dem 14. Jahrhundert auseinandergesetzt. Die langgezogenen Silhouetten zeigen ein Layering aus Kaftanbluse, Kleid, Hosen und Overalls. Sie sind in Bio-Baumwollqualitäten sowie Jersey gefertigt. Alles in allem eine "stylische Alternative für die immer heißer werdenden Sommertage", heißt es dazu seitens der Jury.
Aylin Tomta hingegen hat Archetypen interpretiert und ein modernes Männerbild erschaffen, das maskulin ist, ohne ins Manierierte oder Crossdressing abzugleiten, betont die Jury in ihrem Urteil.
Preisträgerin Margarita Rozhkova überträgt Frauenmode des 19. Jahrhunderts auf den Mann und experimentiert mit dem Moiré-Effekt. Der Strick von Helena Wieser ist wirklich neu. Ihre Kollektion "Wollust" inspiriert und macht Lust auf Mode.
Carla Renée Loose hinterfragt in einer klugen Analyse die Glorifizierung der Jugend als Symbol für Erfolg und Zukunft und eine immer stärkere Entfremdung von uns selbst. Entstanden sind dabei laut Jury eigenständige Kleider, die Frauen gerne anziehen, gepaart mit einer Jugendlichkeit die im Jetzt verortet ist.
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