Shanghai Fashion Week findet via Tmall statt
Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Epidemie war die Shanghai Fashion Week Anfang Februar eine der ersten Veranstaltungen, die ihre Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt ankündigte. Ursprünglich hätte sie am 26. März beginnen sollen, doch nun wurde eine ganz neue Strategie präsentiert. Die Modewoche wird voraussichtlich vom 24. bis 30. März in einem neuen digitalen Format live auf Tmall – dem Portal des chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba – und auf dessen Livestream-Shopping-Kanal Taobao Live stattfinden. Eine Premiere in der Geschichte der Mode.

Die Organisatoren haben vergangene Woche das Programm der Shanghai Fashion Week (SHFW) veröffentlicht, das den Herbst/Winter-Kollektionen 2020/21 gewidmet ist. Mit dabei sind über 150 Marken und Designer aus der ganzen Welt, darunter Diane von Furstenberg und viele aufstrebende chinesische Designer wie Yirantian, Shushu/Tong und Angel Chen.
Diese ungewöhnliche Modewoche bietet den Zuschauern die Möglichkeit, über ein "see now buy now"-Konzept "bestimmte Artikel, die in den Shows zu sehen sind, zu kaufen und neue Looks aus der Kollektion für den Herbst vorzubestellen – in Echtzeit über ihr Smartphone", so die Organisatoren in einer Pressemitteilung. Dies wird den teilnehmenden Marken die Möglichkeit geben, "mehr als 1.000 Produkte ihrer neuesten Kollektion zu präsentieren und Kleidung an die mehr als 800 Millionen aktiven monatlichen Nutzer zu verkaufen, die die Händlerseiten von Alibaba besuchen".
Es ist eine Chance, ein neues Format zu testen und gleichzeitig den Marken, die aufgrund der aktuellen Krise kommerziell benachteiligt sind, dabei zu helfen, neue Absatzmärkte zu finden und den Verkauf über das Internet zu steigern. "Chinas Modeindustrie und der chinesische Markt sind über die Jahre gereift und treten nun in eine neue Ära der kreativen Energie und grenzenlosen Möglichkeiten ein", kommentiert die stellvertretende Generalsekretärin der Shanghai Fashion Week Xiaolei Lv, auch bekannt als Madame Lu.
Wie genau die Shows tatsächlich ablaufen ist unklar
Die Art und Weise, wie die Marken sich selbst organisieren, insbesondere am Veranstaltungsort der Modenschau, ist nicht im Detail festgelegt. Wie Mike Hu, Leiter der Abteilung Mode, Luxus und FMCG von Tmall, betont, kann all dies nur mithilfe neuester Technologie realisiert werden: "Für diese Ausgabe der Shanghai Fashion Week haben wir einige der fortschrittlichsten Technologien von Alibaba integriert, um den Verbrauchern ein neues, hochkarätiges Erlebnis zu bieten".
Alibaba greift hierfür auf sein Know-how in Sachen Digitalisierung von Einzelhandelsgeschäften zurück. Der Online-Riese integrierte in einer einzigen Lösung, wie er erklärt, verschiedene technologische Tools wie Live-Streaming, kurze Videos, seine Instant-Messaging-Anwendung DingTalk und sein Online-Shop-Format Tmall Flagship 2.0.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Ziel sei es, dieses neue System weiter auszubauen und auch während der wichtigsten Modewochen wie z.B. in Paris, Mailand, London und New York zu nutzen. Um ihre Produkte einzuführen, "können die Marken statt einer traditionellen zweistündigen Pressekonferenz über einen längeren Zeitraum mit den Verbrauchern interagieren. Mit Teaser-Vorschauen über Live-Übertragungen bis hin zu Interviews nach dem Event, vor einem Publikum, das aus Tausenden oder Millionen von Menschen bestehen kann, statt nur wenigen hundert Zuschauern. Dies ermöglicht es den Marken, über die zeitlichen und geografischen Grenzen hinauszugehen, um ihre Konsumenten zu erreichen", so Mike Hu.
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